Film: The Report

 

Regie: Scott Z. Burns

Im Kino ab: 7. November

Länge: 118 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Daniel Jones wird als Mitarbeiter der Senatorin Feinstein beauftragt die Geschehnisse, Rund um die Befragungen Verdächtiger des Anschlages um den 11. September, zu überprüfen. Jones findet bei seinen Recherchen heraus das die CIA „besondere Verhörtechniken“ wie sie es nannten verwendeten, ohne das der Präsident bescheid wusste und ohne das diese Verhörtechniken effizienter waren als die üblichen. Dabei geht es nicht nur um Waterboarding. 119 Gefangene die unter diesen Verhörtechniken leiden mussten, muss Jones durchgehen. 119 tragische Geschichten die ihn nicht kalt lassen, selbst wenn er emotional sich nicht darin verwickeln darf. Aus 5 Jahren Recherche entsteht am Ende ein 7.000 Seiten langer Bericht den er und die Senatorin der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Doch nun mischt sich die CIA und das weiße Haus ein und wollen alles versuchen um diese Veröffentlichung zu verhindern.

 

Filme die auf wahren Tatsachen beruhen gehen immer ein Risiko ein. Das Risiko zu sehr in ein Klischee zu rutschen nur damit die Geschichte der Person oder Personen richtig erzählt wird oder das Ereignis durch eine zu große fiktionale Geschichte drum rum nicht wirklich wahrheitsgemäß zu erzählen. The Report ist ein Film der hier ganz Tatsachen basiert arbeitet. Unwissend wie Jones bewegen wir uns mit ihm durch den Film und gehen Fakt für Fakt durch. In farblich geschwächten Bildern werden Rückblenden eingebaut welche das Ganze Ausmaß der „besonderen Verhörmethoden“ dem Zuschauer nochmal auf ganz anderem Wege die Grausamkeiten näher bringen. Ausmerksamkeitserhaschend? Vielleicht zu brutal? Vielleicht auch nur eine Art und Weise den Zuschauer neben den ganzen Fakten auch noch Spannung zu liefern? Schwierig. Und dennoch funktioniert es. Nicht desto trotz auch genialer Einfälle wie dem zeigen des Trailers von Zero Dark Thirty im Hintergrund einer Szene, was so lächerlich es im ersten Moment wirken mag, so grausam ist es auf den zweiten Blick. Wir schauen tief in düstere Geheimnisse, die zwar schon bekannt sind, seit der Bericht erschienen ist und die Amerikaner dazu stehen was sie getan haben. Seit Barack Obama diese besonderen Verhörtechniken verboten hat. Und auch wieder zeigt der Film das auch höhere Gewalten unserer Systeme nicht vor Verbrechen zurückschrecken. Das der Mensch angreifbar ist und in dieser Sekunde der Überlebenswille greift. Auf welcher Ebene steht die Menschenwürde da noch? Wichtige und interessante Frage. Wenn man als Land angegriffen wird, egal wer da mit involviert ist, welche Schritte darf man gehen und bis wohin? Der Film wirft in seinen 118 Minuten viele solcher Fragen auf. Zeigt sowohl die verletzliche Seite der CIA, aber ist nicht subjektiv was dies angeht sondern stellt sich auf die Seite seines Protagonisten Jones. Jones der im Hintergrund agiert, mit dem der Zuschauer schnell Empathie empfindet und sich im Laufe der Handlung zum Helden entwickelt, nicht zuletzt weil er entscheidet das der Bericht legal erscheinen muss. Vielleicht zu viel Heldentum bei einem so tragenden Thema. Gut und Böse, Schwarz und Weiß. Hier ganz klar getrennt, leider. Ein Film der aufgrund der Aufmachung Spannung erzeugt, der durch Rückblendungen Schreckensbilder erschafft die lange noch nachreichen. Und irgendwie bleibt der Fade Beigeschmack danach. Als würde Scott Z. Burns selber dazu stehen, ich habe diesen Film jetzt gemacht, wir haben zur Wahrheit gestanden, also ist die Sache abgehakt. Manchmal ist genau das nicht so leicht. Aber ein Sehenswerter Film, der nochmal aufarbeitet und Fakten basiert eine wichtige Geschichte erzählt, mit einem tragenden Adam Driver in der Hauptrolle, ist es allemal geworden.

 

Meine Meinung: