Film: Midway – Für die Freiheit

 

Regie: Roland Emmerich

Im Kino ab: 7. November

Länge: 139 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour, wird Amerika zum ersten mal im 2. Weltkrieg involviert. Ed Skrein hat einen guten Freund in dem Flammenmeer verloren, er und viele andere der US-amerikanischen Navy und Luftwaffe wollen nun etwas unternehmen. Japan hingegen weiß das sie einen schlafenden Riesen geweckt haben. Vor den Midway Inseln kommt es nun zum alles entscheidenden Gefecht. Die Japaner sind den geschwächten Amerikanern dabei überlegen. Doch Edwin Layton der von Pearl Harbour aus die Operation im Griff hat fängt mit seinem Team immer wieder Botschaften der Japaner ab. Er ist sich ziemlich sicher wo die Japaner sein werden und was sie vorhaben. Dieses Mal müssen die Amerikaner schneller sein und die Japaner überraschen, bevor auch ihre letzten Kriegsschiffe untergehen.

 

Es ist seltsam eine Kritik zu einem Film zu schreiben der auf wahren Begebenheiten beruht. Und Roland Emmerich, der nun wahrlich nicht als der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent bekannt ist, der geschichtlich wichtige Aufarbeitung in seinen Filmen ernst nimmt, setzt sich dieses Mal eins zu eins mit der Geschichte um die Midway Inseln auseinander. Es ist kein typischer Emmerich Blockbuster, es fliegt zwar viel in die Luft und es gibt große bombastische Actionszenen, aber dennoch wiegt hier auf der emotionale Tiefgang mit den Figuren und die Detailgetreue Nacherzählung von damaligen Ereignissen. Man spürt das sich Emmerich mit der Geschichte hinter dem Film auseinander gesetzt hat, mit den Charakteren und jeder einzelnen dramatischen Geschichte derer. Wir folgen mehreren Charakteren durch den Film. Manche sind nur kurzweilig Teil der Geschichte, in diesem Fall sind es tatsächlich die hochkarätig besetzten Schauspieler die ihr Gesicht nur kurz Emmerichs mutigem Geschichtsfilm zur Verfügung stellen wie zum Beispiel Aaron Eckhart oder Dennis Quaid. Ed Skrein der bisher nur in Alita Battle Angel auffiel, kämpft sich hier ohne CGI Maske voran und spielt dabei seinen Charakter mit so viel Glaubwürdigkeit das man ihm jede Regung im Gesicht abkauft. Auch wenn die ein oder andere Actionsequenz diesmal nicht ganz durch und durch perfekt ausschaut, wiegt die Handlung hier deutlich mehr und diese Bürde schafft Emmerich definitiv zu tragen. Er und die Schauspieler vor der Kamera. Ebenso gefällt einem der Blick hin zu den Japanern, die sonst in diesem Bereich der Geschichte gerne weggelassen werden. Das auch diese Menschen aber keine Monster sind wird auffällig intensiv mit eingebracht in den Film. Vielleicht ist es hier auch von Vorteil das Emmerich als deutscher Regisseur diesem Teil der Geschichte eher neutral begegnen kann und deshalb den Blick für beide Seiten hat und die Menschen hinter diesem Krieg erzählt und nicht nur den Krieg als reines Actionfeuerwerk betrachtet. Emmerichs letzte Werke ließen ja eher zu wünschen übrig an Handlung, so zum Beispiel „White House Down“ der mehr eine Effekthascherei war als jegliches Filmisches Glanzstück, selbst im Actiongenre. Hier findet sich meiner Meinung nach Emmerichs Höhepunkt seiner ganzen bisherigen Arbeit wieder, ein durch und durch durchdachter Film der professionell mit dem geschichtlichen Background umgeht und dabei in erschreckenden tieftraurigen Momenten das eigentliche Monster des ganzes erzählt: den Krieg selbst. 

 

Meine Meinung: