Film: Mid90s

 

Regie: Jonah Hill

Erschienen: 2019

Länge: 85 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Stevie ist gerade mal 13 Jahre alt und das in einer Zeit von Skateboard Fahrer angehimmelt werden und alle Mixtapes über Walkmans hören. Während sein älterer Bruder immer nur Mist baut, will Stevie einfach nur dazu gehören. Dazu braucht er aber unbedingt ein Skateboard und das von seinem Bruder ist ihm zu kindlich. Kurz um schließt er Freundschaft mit älteren Jungs aus einem Skateboard Laden und ist bei ihnen schnell unter Sunburn bekannt. Die Jungs trinken gerne mal und brechen auf einem privaten Gelände ein wo man perfekt Skateboard fahren kann. Als Stevie über eine Lücke auf einem Dach fahren will und dabei abstürzt ist er plötzlich der Held unter den Jungs. Von nun an kann ihm niemand mehr etwas, nicht einmal sein großer Bruder der gerne mal zuschlägt.

 

Jonah Hill will eine Hommage an die 90s Jahre machen und das gelingt ihm. Mixtapes, der klassische Filmkorn Look, Skateboards und anderes für die Zeit typisches. Jonah Hill kreiert einen 90 Jahre Look durch und durch. Doch es ist nicht nur eine Hommage an die 90 Jahre, es ist auch gleichzeitig eine wunderschön einfache Geschichte in der wir schnell Anklang finden, uns wieder entdecken, das Leben ohne Handys feiern, uns nach der Freiheit sehnen, die so ein Skateboard mit sich bringen kann. Vieles war schöner damals, zumindest bekommt man eine Art Sehnsucht nach seiner Kindheit. Stevie steht hierbei für alle Kinder, die in den 90 Jahren groß geworden sind und dabei in Fettnäpfchen traten die heute zu lustigen Anekdoten geworden sind. Wir leben 85 Minuten lang wieder in der Vergangenheit und dabei ist der Film sehr einfach gestrickt, nicht aufwendig vom Erzählstil, nicht aufwendig von der Kameraarbeit, nicht aufwendig von der Musik oder gar dem Setting. Die Geschichte folgt recht simple einfach einem Coming-of-age Genre in der Stevie einfach nur ein klassisches Leben in den 90 Jahren lebt, in der nichts groß explodiert, in der Stevie nicht eine Erkenntnis trifft, vielleicht schon, aber keine in der er denkt er könnte die Welt retten. Stevie ist ein stinknormaler Junge der einfach nur dazugehören will, Skateboard fahren lernen möchte und sich freut wenn er dabei auf dem Board stehen bleibt, statt umzukippen. So einfach stiehlt sich selten ein Film in die Herzen der Zuschauer. Das könnte auch an dem kleinen Stevie liegen der sehr authentisch gespielt wird von Sunny Suljic, der mit so auch noch nicht wirklich aufgefallen ist aber einen starken Eindruck hinterlässt. Dagegen kommen nicht einmal Lucas Hedges oder Katherine Waterston an. Es ist auch ein Film der durchaus überrascht da man nicht erwartet das Hill ist so knapper Zeit ein solches Gefühl mit einem so kleinen Film hinterlassen kann. Es ist eine schöne Erinnerung an eine vergangene Zeit die der jüngeren Generation so überhaupt nicht mehr bekannt ist und durch die sie nun eine Ahnung bekommen dürften wie sie einmal war. Jonah Hill den man sonst nur hinter der Kamera in albernen Komödien kennt gelingt hiermit ein wahrhafter Coup der wahnsinnig simple und wahnsinnig schön zugleich ist. Coming-of-age unterscheidet sich also doch nochmal von der Zeit in der man aufgewachsen ist. Und das in nur 85 Minuten auf den Punkt zu bekommen und dabei drum herum mit leisen und lauten Tönen und humoristischen Ansätzen eine kurzweilige einfach wunderschöne Jugendgeschichte zu erzählen die auf so viele Menschen zutreffen dürfte, das ist genial. Es ist die Überraschung dieses Jahr, welche mir nicht aufgefallen wäre, wenn ich nicht durch Zufall darauf gestoßen wäre. Ich bin froh das Hill hinter der Kamera so viel mehr Gespür für Emotionen zu haben scheint und das überträgt sich auf den ganzen Film. Am Ende hat man nur mal wieder Lust eine Kassette in einen Walkman zu legen und sich auf ein Skateboard zu stellen um dann vielleicht zu merken, dass man zu alt dafür geworden ist, aber niemals für Jonah Hills Mid90s.

 

Meine Meinung: