Film: Immenhof

 

Regie: Sharon Wietersheim

Erschienen: 2019

Länge: 99 min

FSK: 0

 

Meine Kritik

 

Lou lebt mit ihren beiden Schwestern auf dem Immenhof, ein Gnadenhof für Pferde. Seid ihr Vater Tod ist kümmern sich die drei Schwestern um den Hof, wobei Lou die Pferde und die Pflege dieser bevorzugt. Einen ganz besonderen Draht hat sie zu dem Rennpferd ihres Vaters mit dem er eine Goldmedaille gewann. Ein Fohlen von diesem Pferd würde auch die Finanzielle Lage des Hofes verbessern. Aber erst mal müssen Lou und ihre Schwestern sich mit dem YouTuber Leon rumschlagen, welcher seine Sozialstunden bei ihnen abarbeiten muss und dann finden Lou auch noch ein Pferd im Moor das sie rettet. Dieses gehört allerdings dem Besitzer vom Nachbarhof, welcher schon lange darauf aus ist das Grundstück von ihnen und das Pferd ihres Vaters zu kaufen. Lou und die anderen müssen sich dringend etwas überlegen um den Hof zu retten.

 

Pferdefilme sind gerade wieder im wahrsten Sinne des Wortes im Rennen. Erst die Ostwind Reihe, dann Bibi und Tina von Detlev Buck und jetzt Immenhof. Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, sagt ein Sprichwort und das Glück suchen diese Filmemacher wohl auch in ihren Geschichten. Dennoch gibt es Meilenweite Unterschiede zwischen diesen Formaten. Ostwind war der Vorreiter und versuchte neben der klassischen Geschichte, ein Hof der wenig Geld hat und bald schließen soll, die Pferde in den Vordergrund zu rücken und das Gefühl auf den Zuschauer zu übertragen das man hat, wenn man auf dem Rücken eines Pferdes sitzt. Das Konzept ging auf und der Film wurde ein wunderbares Abenteuer für groß und klein. Dem Erfolg folgten noch 3 weitere Teile. Bibi und Tina hingegen legten den Fokus auf die Musik. Als Musical vor allem für Kinder wurde das ganze ein Hit mit Ohrwurm Garantie. Auf was legt Immenhof den Fokus? Ist es die Musik die aus zusammengestückelten Chart Songs besteht die oftmals dieses wunderbare Feeling von Freiheit unterdrücken und nicht passen wollen. Oder ist es die bekannte Masche, die immer wieder gleiche Geschichte mit dem Hof der Geldprobleme hat und nun eine Lösung sucht. Immenhof als Film ist ein schwieriges Stück. Wir haben das neue Gesicht auf der Leinwand, Leia Holtwick die definitiv eine ganz besondere Stimmung zu dem Film beiträgt. Wir haben auch eine Laura Berlin die wunderbar spielt und ebenfalls andere größere Namen im Cast. Auch die Seite des „Bösewichts“ funktioniert super, da dieser nicht als klassischer Bösewicht für Kinder präsentiert wird, sondern eher der „Bösewicht“ für Erwachsene ist, dessen Handeln verständlich ist, da er als Person erklärt wird. Dann haben wir aber leider auch wieder die Schwächen in der Handlung und dem Aufbau dieser. Recht schnell wird die Wunderheilung des Pferdes, welches Lou übernimmt, abgehandelt, recht schnell wird die Liebesgeschichte von Lou erklärt, ohne das dramaturgisches hier etwas langsam zustande kommt. Viel wichtiger scheint es immer wieder Pferdebilder zu haben da es ja ein Pferdefilm ist. Aber davon leben auch die anderen Filme in diesem Gerne nicht. Auch Ostwind funktionierte nur mit der einfachen Handlung weil dafür Momente erzählt wurden die langsam und magisch daherkamen und für die sich Zeit gelassen wurde, wie zum Beispiel als Mika reiten lernt oder wenn die Verbindung zwischen ihr und Ostwind gezeigt wird. All das fehlt Immenhof und so wirkt es nur wie ein Abklatsch von den anderen Pferdefilmen der letzten Jahre, ein Versuch irgendwie dieselbe Magie einzufangen und zu transportieren. Dabei hat man auch das Gefühl das einfach der Draht zu den Pferden fehlt, das Verständnis zu diesen Lebewesen und wie man eben dieses mit der Kamera darstellen kann. Somit bleibt Immenhof zwar ein kurzweilig schöner Sommerfilm der durchaus hier und da einen kleinen Augenblick hat in dem er funktioniert, aber im ganzen leider nicht so stark daherkommt wie eben die anderen Filme aus seinem Genre. 

 

Meine Meinung: