Film: Friedhof der Kuscheltiere

 

Regie: Kevin Kölsch, Dennis Widmyer

Erschienen:: 2019

Länge: 101 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Louis Creed zieht mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in ein Haus auf dem Land, wo er weniger arbeiten und mehr Zeit mit seiner Familie verbringen will. Doch das Haus liegt direkt an einer Schnellfahrstraße und hinter dem Haus liegt ein Friedhof für Haustiere auch liebevoll Tierfriedhof genannt wird. Hinter diesem Friedhof liegt ein Schutzzaun aus Meter hohen aufgetürmten Ästen. Louis lernt ihren etwas in die Jahre gekommenen aber sehr freundlichen Nachbarn Jud kennen. Als die Lieblingskatze von Louis Tochter Ellie stirbt zeigt Jud ihm sein Geheimnis. Zusammen klettern sie über den Schutzzaun aus Ästen und betreten einen alten Indianerfriedhof. Louis begräbt die Katze, aber schon am nächsten Morgen sitzt diese Quicklebendig im Schrank seiner Tochter. Jud erzählt Louis das er das ebenfalls mit seinem damaligen Hund gemacht hatte, nur als dieser zurückkam war er nicht mehr der alte. Und auch Ellies Katze scheint bösartiger zu sein. Doch als bei einem Unfall Ellie ums Leben kommt beschließt Louis über alle Einwände seines Nachbarn hinweg auch Ellie auf dem Indianerfriedhof zu begraben.

 

Erneut wurde ein Stephen King Klassiker verfilmt und erneut ist es ein Remake. Aber anders als beim Kassenschlager ES, dessen Neuinterpretation wahnsinnig gut gelang gibt dieser Film sich so gar keine Mühe der Buchvorlage gerecht zu werden. Das Regie Duo das bisher jeden Film gemeinsam umsetzte, haben bisher meist billigen Horrortrash produziert und auch hier greifen sie leider nur zu ihrer alt bewehrten Horrorkiste und präsentieren billige Jumpscars und alberne Storylines. Dabei schreibt Stephen King keinen klassischen Horror. Seine Geschichten dringen meist viel tiefer in die Psyche des Lesers ein und kriegen ihn da wo er wirklich Angst hat und die Angst die Stephen King hervorruft die währt noch lange nach. Den Horror den Kölsch und Widmyer produzieren, hingegen währt nur kurz und ist noch lange nicht so gruselig oder spaßig wie Kings Horror. Leider wurden auch viele Plot Twists aus Kings Roman einfach anders umgesetzt, gekürzt, weggestrichen und unnötig platziert. So funktioniert der wirklich geniale Roman so gar nicht auf der Leinwand. Während kleiner Änderungen wie das nicht der Sohn von Louis stirbt sondern seine Tochter eher nebensächlich sind, tun größere Veränderungen schon eher was zur Sache. So wird die Vorgeschichte von seiner Frau verdreht und Louis eigene Visionen nur angerissen, dabei sind gerade die Albträume die er zu beginn hat und nach denen er aufwacht und Erde an seinen Füßen hat, so wichtig für den Spannungsaufbau und den weiteren Verlauf der Geschichte. Man hat aber leider das Gefühl das Kölsch und Widmyer nur eben ihren klassisch trashigen Horror produzieren wollen und nacheinander nur einen düsteren Moment nach dem anderen erzählen ohne wirklich eine Geschichte aufzubauen in denen Charaktere eingeführt werden mit denen man später dann mit fiebern kann. Auch der Abspannsong macht aus dem Ganzen eher ein schon fast dramatisch lustigen Abgang, der den Film sogar im Abspann noch lächerlich dastehen lässt. Hier will auch wirklich gar nichts funktionieren, bis vielleicht auf die Tochter Ellie die ihre Verwandlung super gruslig auf den Punkt bringt und fast schon der Mittelpunkt des Filmes ist. Die Figuren drum herum funktionieren nicht, weder als Figur noch in der Besetzung. Und so wirkt der ganze Film holprig ohne roten Faden und einfach nur wie damals The Cabin in the Woods, lächerlich und bis auf die Jumpscars nicht gruselig. Dann hätte man auch gleich eine Horrorkomödie aus der Vorlage schreiben können oder man kann in Zukunft nur noch bestimmte Drehbuchautoren an Kings Werke lassen, denn oftmals läuft es ja leider schief. Kölsch und Widmyer hingegen sollten vielleicht in ihrem Gebiet bleiben und die Finger von den wirklich guten Sachen lassen!

 

Meine Meinung: