Film: Everest – Ein Yeti will hoch hinaus

 

Regie: Jill Culton, Todd Wilderman

Im Kino ab: 26. September

Länge: 92 min

FSK: 0

 

Meine Kritik

 

Yi arbeitet in ihren Sommerferien statt wie alle anderen einfach mal nix zu tun. Doch sie will auf was ganz besonderes sparen. Irgendwann will sie einmal die Reise unternehmen die ihr Vater mit ihnen geplant hatte als er noch lebte. Sie will all die Orte besuchen von denen er ihr Fotos gezeigt hat. Doch dann werden ihre Pläne über Board geworfen, als sie auf dem Dach ihres Hauses, ihrem Lieblingsort, auf einen waschechten Yeti trifft. Dieser scheint in Gefahr, denn Leute suchen nach ihm. Yi weiß das ihr Yeti nicht in ihre Stadt gehört und sie will ihn nach Hause bringen, auf den Everest. Unterstützung bekommt sie von ihren Freunden Jin und seinem kleinen Bruder Peng. Ebenfalls dabei ist die Geige ihres Vaters, aber er ist auch so bei ihr, in allem was sie tut. Und vielleicht kann die Reise auch ein paar Wunden heilen und sie wieder näher mit ihren Freunden zusammenbringen. Das versucht natürlich der Laborleiter Burnish und Zoologin Dr. Zara zu verhindern. Der Yeti allerdings hat noch ein paar besondere magische Eigenschaften die ihnen bei ihrer Mission behilflich sein könnten.

 

Natürlich war ein Film von den Machern von „Drachenzähmen leicht gemacht“ ein muss. Lange hatte ich nicht mehr solche Freude empfunden und ganz leicht abschalten können um die Magie der Geschichte auf der Leinwand zu verfolgen wie bei Drachenzähmen. Ich bin damals mit Ohne Zahn über den Wolken geflogen. Nach einem ähnlichen Konzept versuchen die Macher auch hier wieder anzuknüpfen. Ein außerordentlich süßes knuddeliges Monster bzw. Yeti nimmt Ohne Zahns Platz ein, auch wenn er ihm niemals den Thron rauben könnte. Dennoch ist auch der Yeti hier ganz besonders süß gelungen. Stark fand ich aber eher Yi, die mich mit ihrer Geige ab der ersten Sekunde für sich eingenommen hatte. Generell einen starken Frauenpart bzw. Mädchenpart hier in der Hauptrolle zu haben fand ich wunderbar. Yi verzaubert mit ihrem Spiel aber auch mit ihren Träumen, ihrem Mut, ihrer Durchsetzungskraft. Yi regt zum träumen an, sie ist der Mittelpunkt der Geschichte, gar nicht mal der Yeti, der dient nur als süßer Gag, meiner Meinung nach. Die wahrhafte Geschichte wird über Yi erzählt und ihrem Verlust und wie sie wieder entdeckt wie toll das Leben sein kann. Leider gab es hier und da aber auch ein paar kleine Handlungsstränge und Szenen die dann etwas störend waren für die Geschichte um Yi. Wir haben Jin, den beliebten Schüler der jetzt schon weiß was er mal werden will, aber auch nur weil ihm als Arzt der Kittel bestimmt gut passen wird. Wir haben die Handygeneration die thematisiert wird, aber auch das es viel mehr gibt als die Welt online bereit halten kann. Wir haben eine sehr coole Wendung was den Bösewicht angeht und nicht den erwarteten Liebesausgang. Im großen und Ganzen funktioniert der Film. Doch irgendwie ist die Geschichte um einen magischen Yeti dann doch sehr für Kinder bestimmt und erreicht die Erwachsenen eben nur in der Geschichte um Yi. Ich hätte mir etwas weniger Magie gewünscht, weniger von der tatsächlichen und mehr von der welche der Geschichte sowieso schon inne wohnt. Man hätte Yi mehr Platz einräumen müssen, vielleicht hätte es den Yeti nicht mal gebraucht, oder in abgeschwächter Form oder ersetzt durch was anderes nicht ganz so unwirkliches. Dennoch zaubert Dreamwork wieder und wenn sie am Start sind dann kann der Film nur ein wirklich wunderschönes Werk werden das man sich egal in welchem Alter gerne anschaut. Und wieder einmal hatte ich ein Lächeln im Gesicht wie sonst selten im Kino und wieder einmal bin ich hoch über den Wolken geflogen und habe mich gefühlt als würde ich zum ersten Mal einen Film auf der Leinwand sehen. Die Magie ist angekommen, die großartigen Bilder, der Gänsehaut Soundtrack. Vielleicht geht die nächste Geschichte wieder mehr in die Richtung welche Drachenzähmen eingeschlagen hat. Denn die Magie der Geschichten reicht manchmal schon aus, der Rest kommt automatisch. 

 

Meine Meinung: