Film: Club der roten Bänder – Wie alles Begann

 

Regie: Felix Binder

Erschienen: 2019

Länge: 115 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Leo spielt Fußball, Jonas ebenfalls nur in einem anderen Verein, Emma singt, Alex ist eigentlich ziemlich gut in der Schule und hat einen besten Freund, Toni liebt Eisenbahnen egal ob die kleinen in seinem Zimmer oder die großen auf den echten Schienen und Hugo liegt schon seit einer Weile im Koma. Jeder der sechs hat sein eigenes Leben, seine eigenen Hobbys und plötzlich bricht das Schicksal über sie herein. Leo muss erfahren das er, genau wie seine Mutter, an Krebs erkrankt ist, Jonas Bruder schlägt ihn und Jonas wünscht sich nichts sehnlicher als das er endlich von zu Hause auszieht. Emmas Vater hat kaum Zeit für sie und nun will er auch noch für mindestens ein Jahr nach Columbien. Alex Vater betrügt seine Mutter und Tonis Vater schlägt Toni wenn er sich nicht anders zu helfen weiß. Hugos Welt besteht aus einem Schwimmbad, ein Ort zwischen Leben und Tod. Leo lernt im Krankenhaus seinen Zimmernachbarn näher kennen und muss lernen zu kämpfen wie ein Löwe, egal was sich ihm in den Weg stellt und umwürft, genau wie die anderen.

 

Club der roten Bänder – wie alles Begann erzählt den Anfang der Geschichte. Wer waren Leo, Jonas, Emma, Alex und Toni vor dem Unfall. Dabei ist der Großteil des Teams und auch die Schauspieler die selben wie bei der Serie. Das gibt direkt wieder das Gefühl in das Leben der Clubmitglieder einzutauchen. Dabei versucht der Film zum Glück nicht etwas zu erzählen was wir schon kennen und das ganze nur als Kinofilm zu verkaufen. Wir erfahren bestimmte Sachen über das Leben der sechs welche uns auch Klarheit über bestimmte Handlungsstränge und Personen der Serie gibt. Wir lernen vor allem Leonard kennen und wie er zu dem Kämpfer wird der er in der Serie dann ist. Vor allem sein Weg ist es, welcher tief berührt und wer die Serie kennt auch definitiv für die ein oder andere Träne sorgt. Typisch deutsch schafft der Film leider auch in das ein oder andere tiefe kitschige Klischee Fettnäpfchen zu treten. So zum Beispiel bei Dialogen zwischen Leo und seinem Zimmernachbarn oder auch wenn Leo später im Film Erinnerungen hat. Das wirkt teilweise etwas gekünzelt und sehr stark dramatisiert vor allem auch durch den Score. Aber das sind wir auch schon teilweise aus der Serie gewohnt und es überwiegen ja auch die positiven starken Momente in denen wir wieder die Clubmitglieder in ihren Rollen entdecken dürfen, welche wieder stark von dem jungen Cast gespielt werden den wir lieben gelernt haben. Vor allem über eine der zusätzlichen Rollen habe ich mich sehr gefreut auch wenn Jürgen Vogel erst nicht wirklich reinpassen tut. Auch ein besonderer gast Auftritt dürfte viele freuen. Und so haben wir nochmal die Chance nachdem die Serie nun nach 3 Staffeln aus erzählt ist noch einmal eine gemeinsame Reise mit den sechs zu machen, auch wenn sie sich noch nicht kennen tun und auch wenn sie noch am Anfang ihrer Geschichte stehen mögen. Es ist wunderbar leicht wieder einzutauchen. Es mag gut sein das der Film eher für die Fans der Serie funktioniert, viele Emotionen entstehen vor allem dadurch das wir die Charaktere schon kennen und ihren weiteren Weg. Dennoch ist der Film, da er die Anfänge erzählt und kein Vorwissen benötigt für jeden was der Geschichten mit Drama, Freundschaft und Liebe bevorzugt. Für eine Fortsetzung der beliebten Serie, vor allem für einen deutschen Film in diesem Genre ist er tatsächlich sehr fein und einfach geworden. Eine kleine Überraschung genauso wie die erste Folge damals und auch Erleichterung das die Serie nicht für einem kommerziellen Erfolg ausgenutzt wird. Für alle Löwen da draußen die vielleicht genauso hart kämpfen müssen wie Leo, für alle 2. Anführer, für alle Mädchen, alle Schlauen, für alle Hübschen und natürlich für alle guten Geister da draußen. Wir alle brauchen Freunde, ob in einem Krankenhaus oder der Welt davor. 

 

Meine Meinung: