Film:  Ailos Reise

 

Regie: Guillaume Maidatchevsky

Erschienen: 2019

Länge: 86 min

FSK: 0

 

Meine Kritik

 

Ailo ist zu beginn dieser Reise noch nicht einmal geboren, seine Mutter muss sich von der Herde trennen um einen beschützten Platz zu finden wo sie Ailo zur Welt bringen kann. Danach warten viele Gefahren auf das junge Rentier. Zum einen die Mutter die sich entschließen muss ihr junges anzunehmen und sich um es zu kümmern. Dann ist Ailo noch sehr schwach und lange Strecken sehr mühsam, da können vor allem Wölfe dem kleinen Rentier gefährlich werden. Doch Ailo ist mutig und stark und folgt seiner Mutter überall hin. Und so vergehen die Monate und aus Winter wird Sommer und aus Sommer wird Winter. Ailo wächst, lernt Gefahren einzuschätzen und die Tiere des Waldes kennen und so langsam wird ein richtiges Rentier aus ihm.

 

Der Dokumentarfilmer Guillaume Maidatchevsky bringt wahre Wunder zustande mit seinen Aufnahmen. So nah ist man wilden Tieren eher selten. Das eine Doku aber nicht nur von den Bildern lebt, beweist zum einen, dass Anke Engelke, die den Film einspricht, mit ihrer warmen ruhigen Stimme nicht nur in den lustigen Momente Lacher hervorrufen kann, sondern auch die ernsten Momente zu erzählen weiß. Dabei bleibt der Film kindgerecht, auch wenn er eben darauf aufmerksam macht das der Polarfuchs im Sommer nichts mehr zu essen findet in den Bergen und deshalb runter ins Tal kommen muss, oder wenn der Film den Kreislauf des Lebens aufnimmt in dem es nun mal in der Tierwelt um Fressen und gefressen werden geht. Doch dann ist da auch immer wieder der kleine Ailo der seine ersten tollpatschigen Schritte macht, oder die anderen Lebewesen Lapplands welche die Ruhe des Waldes manchmal leben und manchmal stören und dabei auch oft sehr lustig dreinblicken, Purzelbäume schlagen und dabei vergessen das sie eigentlich flirten wollten. Schon die Dokumentation „die lustige Welt der Tiere“ bewies das Dokus über Tiere nicht eintönig sein müssen, denn die Tiere an sich erzählen schon die lustigsten Geschichten. Das macht sich Guillaume Maidatchevsky zum Motto, auch wenn er dabei nicht die ernsten Momente vergisst, die vor allem in einer Welt wie Lapplands hervorstechen, der Klimawandel macht sich nun mal bemerkbar, davor kann man vor allem in einer Doku nicht die Augen verschließen. Und dabei vergisst er seine kleinen Zuschauer niemals, auf deren Augenhöhe Ailo aufwächst und mit ihm wir gemeinsam die Welt erkunden, Lappland kennen lernen und die Reiseroute der Rentiere. Wir fiebern mit wenn Ailo in Gefahr gerät und trauern auch wenn es mal eines der Rentiere erwischt. Guillaume Maidatchevsky nimmt uns mit auf eine atemberaubende Reise durch die rauen Jahreszeiten Lapplands in denen wirklich sensationelle Bilder brillieren durch einen phänomenalen Soundtrack und eine lustige Anke Engelke welche den Tieren eine Stimme gibt und deren Geschichten in lustige Abendteuer verpackt. Da wünscht man sich das man mehr als nur 86 Minuten Zeit hätte in diese Bilder einzutauchen und mehr Zeit um Ailo zu begleiten und noch mehr Zeit um einfach zwischen den Bildern und Engelkes Worten zu verharren und die frische Luft des Waldes einzuatmen, wenn die Stille nicht immer durch das ein oder andere nervöse Tier gestört werden würde. Da vergisst man fast das es Tiere und keine Menschen sind die auf der Suche nach Nahrung plötzlich die Liebe entdecken und wie verrückt anfangen durch den Schnee zu kullern, ein traumhafter Anblick der einem das ein oder andere Lächeln auf die Lippen zaubert.

 

Meine Meinung: