Film: After Passion

 

Regie: Jenny Gage

Erschienen. 2019

Länge: 106 min

FSK: 6

 

Meine Kritik

 

Tessa Young beginnt einen neuen Lebensabschnitt als von zu Hause auszieht um ihr Studium zu beginnen. Auch als ihrer Mutter nicht ihre Zimmernachbarin gefällt, die sofort klar macht das sie gerne mal kifft und auf Partys geht. Noah, Tessas langer Jugendfreund und nun fester Freund, macht sich weniger Sorgen. Und Tessa ist nun das erste Mal auf sich alleine gestellt. Und gleich drängt sich ihr die größte Herausforderung ihres bisherigen Lebens auf: Hardin Scott. Der gut aussehende stille Junge der mit ihrer Zimmernachbarin befreundet ist und bald mehr oder weniger „Halbbruder“ von Landon wird, mit dem sich Tessa sofort gut versteht. Doch zu der Gruppe um Hardin findet Tessa nicht wirklich Zugang. Nur Hardin geht ihr leider nicht mehr aus dem Kopf. Er liest gerne und sie hat ihren Einsatz noch nicht eingelöst: Sie sollte mit Hardin rummachen. Doch Hardin aus dem Weg zu gehen wird von Tag zu Tag schwieriger bis es unmöglich erscheint. Doch was soll sie Noah erzählen und was wird ihre Mutter von ihr denken, die schon seit sie denken kann wahrscheinlich die Hochzeit mit Noah plant.

 

Ein junges noch recht unbekanntes Team steckt hinter diesem äußerst Zweispaltigen Film. Sowohl die Regisseurin Jenny Gage, die hier erst ihren zweiten Film macht, als auch die beiden Hauptdarsteller die bisher noch nicht wirklich viel gemacht haben dominieren diese Romanverfilmung. Alleine die Geschichte des Romans ist fragwürdig. Aus einer Fan Fiction entstand das Werk, eine Liebesgeschichte mit einem Jungen der Harry Styles aus der Boygroup One Direction sein sollte, das ganze veröffentlicht auf Wattpad. Ob man da schreiben kann und das was man schreibt einem Roman würdig ist wurde gar nicht gefragt, es wurde gelesen weil es umsonst auf dieser Seite verfügbar war und weil die Fans von 1D eben gerne Fan Fictions lasen. Als ein deutscher Verlag darauf Aufmerksam wurde, erschien das Buch und war sofort auf der Beststeller Liste. Dabei steckt hinter der Geschichte ein Mix von Fifty Shades of Grey und Twilight, wohl sehr viel mehr Twilight und nur im Ansatz Fifty Shades of Grey. Und daraus soll nun eine unbekannte Regisseurin etwas zaubern das dem Buch ähnlich ist und gleichermaßen aber besser. Zur Buchvorlage kann ich hier keinen Bezug nehmen, da ich sie nicht gelesen habe, aber so viel mehr kann sie nicht hergeben, auch wenn 704 Seiten so viel dicker sind als 106 Minuten Film greifen können. Nachdem im Vorfeld wie bei Fifty Shades of Grey aber sehr viel spekuliert wurde und After Passion schon der neue Fifty Shades of Grey sein sollte nur eben für Teenies, ist der Film sicher einer der heiß begehrtesten dieses Kinojahr. Dennoch fragt man sich wieso man sich das antun muss. Die Geschichte ist ausgelutscht, schon gefühlt hundertmal verfilmt worden. Das kleine süße Mädchen das von dem bösen bad Boy beschützt werden muss. So viel zu Feminismus und den ganzen Streiks rund um das Thema. Wie sollen wir da auch weiterkommen wenn solche Filme im Kino laufen und die jüngere Generation ansprechen. Aber auch sonst hat der Film wenig zu bieten, neben schlechten Dialogen, mittelmäßigen Schauspielkünsten und langweiligen Bildern, kann man den Dialog schon fast beim ersten Mal gucken mitsprechen, oder Vorsagen. Keine Überraschungen, keine Wendungen, der Konflikt lächerlich kindisch. Überraschend war bloß, dass der Film dann den Trailer zumindest übertroffen hat, was nun auch nicht gerade schwer war. Und wenn man sich den wegen etwas nackte haut anschauen will: So attraktiv ist der Hauptdarsteller nicht und es gibt dem FSK entsprechend noch weniger Haut als in Fifty Shades of Grey zu sehen. Wo also der Reiz Geld auszugeben? Ehrlich gesagt gibt es hier nicht mal ein Argument. Den Film kann man sich getrost sparen und verpasst definitiv nichts. Aber das hätte man nun auch schon beim Buch, spätestens beim Drehbuch absehen können, nur wenn es nach dem Geld geht könnte sich der Film gelohnt haben, weil zumindest Fans des Buches und Fans von 1D hier vielleicht ihren Spaß haben dürften. Wie Fifty Shades of Grey geht auch After Passion wahrscheinlich in eine zweite Runde, selbst wenn das Ende nun sehr geschlossen war und man eigentlich nichts mehr erwartet. Aber wer weiß irgendwas werden sie schon zaubern, haben sie bei Fifty Shades of Grey schließlich auch. 

 

Meine Meinung: