Film: A Gschicht über D´Lieb

 

Regie: Peter Evers

Im Kino ab: 29. August

Länge: 97 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Ein Dorf Anfang der 19er, Gregor soll irgendwann einmal den Bauernhof seines Vaters übernehmen. Dieser will jedoch viel lieber in der Werkstatt im Dorf arbeiten. Maria, seine Schwester, hingegen scheut die harte Arbeit auf dem Hof nicht, sie hat keine großen Träume. Während Gregor und sein Vater sich immer streiten, muss Maria zwischen ihnen ermitteln. Maria ist tougher als so mancher Mann im Dorf und stellt sich auch mal schützend vor den Werner, der sie anhimmelt. Doch Maria himmelt jemand ganz anderen an. Und dann ist Gregor in Schwierigkeiten und Maria muss ihm helfen, dabei gesteht Gregor ihr endlich seine unerlaubten Gefühle. Von nun an führen die beiden Geschwister eine heimliche Beziehung, die erst dann richtig problematisch wird als Maria entdeckt das sie schwanger ist, Gregor jedoch schon seit 5 Wochen in der Stadt ist. Maria muss schnell heiraten, bevor irgendetwas auffliegt.

 

Vom Stil hat mich dieser Film etwas an den Berlinale Film „die Verlorenen“ erinnert der im Bereich Perspektive deutsches Kino lief. Ich weiß gar nicht wieso Filme mit Dialekt so angesagt sind, denn er verleiht dem Film jetzt nicht mehr Tiefe oder Glaubhaftigkeit. Er weckt höchstens eine andere Stimmung und bringt einen manchmal zum schmunzeln weil der Dialekt dann doch recht niedlich ist. Das wiederum passt aber gar nicht zu der ernsten Stimmung die der Film erzeugen möchte. Es geht hier viel mehr um eine verbotene Liebe zwischen zwei Geschwistern in den Anfängen der 90er Jahre in denen aber auch Lebensmittelknappheit und Erinnerungen an den Krieg eine tragende Rolle spielen. Diese Versatzstücke die der Film so nebenher erzählen mag, kommen aber gar nicht wirklich zum tragend und da das Dorf doch recht Abseits von allem Trubel ist könnte der Film auch zu jeder anderen Zeit spielen. Das es die 90er sind, scheint also keine tragende Rolle zu haben, da hätte ich es persönlich sogar spannender gefunden den in die heutige Zeit zu übertragen. Von der Geschichte her ist er dann recht simple gehalten, obwohl die verbotene Liebe hier natürlich doch recht anders ist als in anderen Liebesdramen. Merlin Rose und Svenja Jung gehören auf jeden Fall zu den deutschen Jungschauspielern die ich immer wieder gerne sehe, auch wenn sie mit dem Dialekt nicht ganz in das Bild des restlichen Dorfes passen wollen. Man merkt irgendwie das sie dann doch zu modern sind für die Zeit in der sie sich eigentlich befinden. Wenn der Film dann immer ernster wird und dann doch die ein oder andere Wendung nimmt die man so nicht erwartet hat, wirkt er immer unglaubwürdiger und zu sehr gestellt. Mich hätte eher die Richtung interessiert in die der Film zunächst geht, wenn das Dorf über Maria und Gregor tratscht und was das für Auswirkungen auf ihre ganze Familie hat und ihre Zukunftspläne. So habe ich das Gefühl sehe ich eine recht tragische, dramatische Geschichte mit Hang zu einem Thriller. Im Look erinnert der Film etwas an dänisch/schwedische Produktionen und wenn man das ganze auch eher im Genre Thriller angesiedelt hätte, wäre der Plot vielleicht sogar richtig spannend gewesen. Düster, Trist mit hang zu Melancholie zeichnet Evers in seinem ersten großen Langfilm die negativen Seiten eines Dorflebens in den 90ern auf. Dabei steht die Liebesgeschichte ganz klar im Vordergrund und lässt alles andere etwas zu nebensächlich erscheinen. So als hätte Nicholas Sparks sich im Mittelalter verloren und würde dort nun seine Liebesgeschichten erzählen. Aber auch wenn nicht immer alles zusammen passt unterhält der Film doch durchaus und erzählt darüber hinaus eben das wir uns manchmal eben nicht aussuchen können für wen unser Herz schlägt. 

 

Meine Meinung: