Film: Verschwörung

 

Regie: Fede Alvarez

Im Kino ab: 22. November

Länge: 116 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Lisbeth Salander ist zurück. Seit ihrem letzten Aufeinandertreffen mit dem Journalisten Mikael, hat sie sich zurück gezogen und ist nun als Rächerin unterwegs, die Frauen hilft und Männer verabscheut. Nun soll sie für einen Ex NASA Mitarbeiter einen Code stehlen den er selbst entwickelt hat und mit dem man die Möglichkeit hat alle Nuklearraketen der Welt zu kontrollieren. Lisbeth schafft es dank ihrer Hackerkünste das Programm zu stehlen, jedoch wird sie dann in ihrer eigenen Wohnung überfallen und das Programm entwendet. Öffnen lässt dieses sich jedoch nur wenn man den Code kennt und von diesem wissen nur 2 Personen. Der Ex NASA Mitarbeiter und sein Sohn. Lisbeth will die beiden Schützen und gerät dabei zwischen die Fronten. Auf der einen Seite steht sie und Mikael der für sie wieder beginnt zu recherchieren, auf der anderen Seite steht Lisbeth Todgeglaubte Schwester. Die beiden verbindet eine dunkle Vergangenheit.

 

Nachdem das schwedische Original auf der Stieg Larsson Trilogie so gut angekommen war, wollte die Amerikaner dem in nichts nachstehen und verfilmten zumindest den ersten Teil der Trilogie nochmals. Nun einige Jahre später wurde das 4. Buch, das Larsson noch begann zu schreiben und das dann von einem Ghostwriter fertiggestellt wurde, verfilmt. Die ersten 3 Bücher und die schwedische Verfilmungen waren stimmig, eine der besten Romanverfilmungen aus meiner Sicht. Keiner war passender besetzt als das Duo Noomi Rapace als Lisbeth Salander und Michael Nyqivst als Mikael Blomkvist. Die Verfilmung mit Daniel Craig die folgte war nicht unwesentlich langweiliger, aber die Schweden hatten es einfach mehr drauf, das düstere Universum der Lisbeth Salander in stille und dennoch beängstigende Bilder zu packen. Nun spielt Claire Foy schon als dritte Schauspielerin die Rolle der Lisbeth, eine der geheimnisvollsten Figuren die es in der Filmwelt gibt und aus dem Grund auch nicht einfach zu spielen. Wer Noomi Rapace in dieser Rolle gesehen haben mag, wird nie wieder eine andere Lisbeth sehen wollen, deswegen ist mein Bild etwas getrübt und die Meinung zu Foy von vornerein festgelegt, selbst wenn sie fantastisch spielt. Aber auch die Meinung zu der Vorlage ist schon eher zwiegespalten. Ein Ghostwriter der versucht etwas für einen verstorbenen Autoren fertig zu schreiben? Schon das Buch tat es mir nicht wirklich an. Für mich bleibt die Reihe nach dem dritten Buch beendet, welches das Ganze auch gut abrundete. Die Geschichte die nun weiter gesponnen wird um Lisbeth mag zwar spannend sein, vor allem da ihre Vergangenheit beleuchtet wird und man sich wohl schon seit dem ersten Teil gefragt hat was Lisbeth eigentlich zu dem gemacht die sie geworden ist, dennoch verwirrt die neue Besetzung im ersten Moment. Auch Mikael will nicht so recht in den Plot passen, spielt seine Figur auch nur am Rande mit und keine tragende Rolle. Die Handlung an sich ist Actionreich, mit ein paar vorhersehbaren und nicht vorhersehbaren Wendungen bestückt und wieder rasant spannend. Dennoch schafft sie es nicht annähernd an die Vorbilder heran, auch nicht an die Craig Version. Viel eher hätte sie ohne das ganze Lisbeth Universum wohl besser funktioniert, als reiner Thriller. Auch der wieder einmal typische Auslöser, mit dem Programm für eine volle Kontrolle über alle Nukearsprengwaffen, war wohl aus dem Topf mit Dingen die eben solch einen Plot auslösen würden. Schade, denn die ersten 3 Bücher waren genial gestrickt und es ging mehr um die Figuren und selbst dann war der Plot immer originell. Alvarez versteht sehr wohl sein Publikum zu fesseln, so auch schon mit seinem Film „Don't Breathe“. Leider ist einfach die Vorlage schon so zäh und funktioniert nicht im Lisbeth Universum, sodass vieles einfach zu gewollt ausschaut. Ein Goldesel wie die Vorgänger wird diese Verfilmung wohl eher nicht werden, und von weiteren Büchern hoffe ich, das die Macher absehen. 

 

Meine Meinung: