Film: Shape of Water

 

Regie: Guillermo del Toro

Erschienen: 2018

Länge: 123 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Durch etwas was ihr als Kind zugestoßen ist, kann Elisa nicht sprechen und verständigt sich über Gebärdensprache. Sie arbeitet als Putzfrau in einem Hochsicherheitslabor. Ihr Alltag ist durchgeplant, vom Bad früh morgens, de Anzahl der Eier die sie kocht und dem Essen das sie ihrem Nachbarn und besten Freund vorbeibringt, bevor sie mehr oder weniger pünktlich auf Arbeit erscheint. Zusammen mit ihrer Freundin Zelda wird sie eines Tages in eines der Labore bestellt um sauber zu machen, dabei macht Elisa eine erstaunliche Entdeckung. In einem Wassertank schwimmt ein Fischwesen. Der Laborleiter, welches das Fischwesen immer wieder foltert, hasst dieses und will es bald möglich loswerden, erst recht nachdem dieses ihm zwei Finger abgebissen hat. Doch Elisa kann nicht anders als nun tagtäglich dem Wesen ein Besuch abzustatten, ihm gekochte Eier mitzubringen und Musik vorzuspielen. Das Wesen sieht in Elisa einfach was sie ist und freut sich jedes Mal sie zu sehen. Elisa kann das Wesen nicht länger den Machenschaften des Laborleiters ausgesetzt lassen. Und je mehr sie sich auf ihren Plan einlässt umso mehr scheinen Gefühle für das Wesen in ihr aufzusteigen.

 

Guillermo del Toro der mit Pans Labyrinth 2007 gleich 3 Oscars abräumte bleibt seinen Monstern auch in „Shape of Water“ treu. Del Toro hat eine ganz eigene Art Filme zu gestalten und Geschichten zu erschaffen. Und mal wieder tauchen wir ab in die Fantasiewelt eines Regisseurs der eine unglaublich schöne Liebesgeschichte auf die Leinwand bringt und damit auch gleich mal 13 Oscarnominierungen erhält. Shape of Water geht das Jahr  2018 ganz vorne ins Rennen und das nicht zu unrecht. Elisa als stumme Heldin ist die Hauptfigur dieses Liebesdramas das schon durch seine starken Bilder überzeugt. Das Setdesign hier ist fabelhaft, man merkt in jeder Einstellung wie viel Gedanken in die kleinsten Details gesteckt wurden. Von dem immer wieder auftauchen Symbol des Wassers, das hier eine tragende Rolle spielt, bis hin zu den immer wieder blau/grünen Wänden, Autos, Kleidern, die das Meer widerspiegeln. Neben Elisa, die stark gespielt wird von Sally Hawkins, sind auch die anderen Charaktere liebevoll gestaltet. Ob den schwulen älteren Nachbarn Giles, der so einsam ist das er eine Horde Katzen hält, oder die beste Freundin Zelda, die von der atemberaubenden Ocatavia Spencer dargestellt wird. Dieser Film ist ein Gesamtkunstwerk, das nicht zuletzt in der Gestaltung des Wesens eine unglaublich gelungene Arbeit abliefert. Die Geschichte steht hier eher hinter all dem, unterstützt die Leistung der Schauspieler und bringt das Wunder einer extraordinären  Liebesgeschichte zu Stande, bleibt aber sonst eher vorhersehbar und natürlich. Eindeutig ist das Ende und auch die Wendungen, nichts außergewöhnliches vom Aufbau her, manch eine Szene trägt auch zu dick auf. Es ist eine Romeo und Julia Geschichte die sich nur in ihren Bildern unterscheidet. Und dennoch ist es Guillermo del Toro's Art welchen den Film zu etwas ganz speziellen/besonderen macht und ihm die nötige Magie verleiht eben nicht ganz gewöhnlich zu erscheinen. Man versinkt in eine Geschichte einer lautlosen Liebe, die so viel schöner ist als viele Liebesgeschichten zuvor. Die besondere Art zu erzählen und der Aufbau der Geschichte gibt uns die Möglichkeit zu sehen was Elisa sieht und zu erkennen das hinter jedem noch so grotesken Gesicht jemand steckt in dem man sich verlieben kann. Guillermo del Toro gibt den Monstern in seinen Geschichten ein Gesicht, einen Charakter und macht sie somit viel menschlicher als so manchen Menschen. Das ist eine Kunst die es seinen Ideen ermöglicht zu strahlen. Der Film ist ein fein abgestimmtes Duett zwischen Kamera und Schauspielern und nur weil beides eben so funktioniert wie del Toro es funktionieren lässt, kommt dabei etwas so wunderbares heraus wie „Shape of Water“.

 

Meine Meinung: