Film: Peppermint – Angel of Vengeance

 

Regie: Pierre Morel

Im Kino ab: 29. November

Länge: 95 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Riley North führt eigentlich ein ganz normales Familienleben mit allen Problemen die dieses bereit hält. Als zu dem Geburtstag ihrer Tochter niemand kommt, verbringen ihr Mann und sie spontan den Abend mit ihr auf dem Rummel. Doch dieser Abend ändert alles. Rileys Mann und Tochter werden erschossen und Riley landet schwer verletzt im Krankenhaus wo sie zunächst im Koma liegt. Als sie erwacht identifiziert sie die Männer welche auf ihre Familie geschossen haben. Doch vor Gericht wird ihre Geschichte verdreht und sie selbst als verwirrt dargestellt. Detective Stanley hält sich zurück weil sein Vorgesetzter ihm geraten hat sich nicht einzumischen. Die ganze Geschichte ist zu heiß und Drogenboss Garcia soll dahinter stecken, mit dem legt man sich besser nicht an. Riley sieht sich der Ungerechtigkeit gegenüber. 5 Jahre später kehrt sie zurück zum Ort des Verbrechens, genau an dem Tag an dem ihre Familie starb und will Rache nehmen. Rache an allen die dafür Verantwortlich sind das die Killer ihrer Familie immer noch auf freiem Fuß sind und vor allem Rache an Garcia.

 

Morel der zunächst als Kameramann einige Action Filme drehte, machte sich mit der Trilogie 96 Stunden - Taken einen Namen. Und auch Peppermint trägt wieder seinen Stempel, sowohl in der Visualität der Bilder wie in der Kameraarbeit. Obwohl die Geschichte vom Drehbuchautor Chad St. John nicht viel neues bietet, ist es vor allem die Umsetzung die viel dazu beiträgt das der Film wie ein wahnsinniger Rachethriller funktioniert der sein Publikum fesselt und trotz der typischen Geschichte für gute Unterhaltung sorgt. Auch Jennifer Garner tut der Film deutlich gut. Nachdem sie zuletzt nur noch seichte Dramen drehte, in dem sie sich nicht wirklich beweisen konnte und immer den selben Gesichtsausdruck aufsetzte, reißt sie mit Peppermint eine 180 Kurve in ihre träge Filmbiografie. Endlich kann sie mal wieder zeigen das sie auch anders kann als eine liebevolle Mutter zu spielen. Besonders gelungen ist auch die Struktur der Geschichte welche plötzlich beginnt und nicht sofort wie üblich einen Sprung zurück macht um zu erzählen was passiert ist. Der Sprung zurück kommt dann leider trotzdem und muss aber auch irgendwo sein damit man emotional in die Geschichte eintauchen kann. Die Bilder sind düster, Riley tough, rau und dennoch verletzlich. Jennifer Garner ist zurück, wie Elektra, die Superheldin die sie mal gespielt hat, nur innerlich hier deutlich mehr voller Trauer und Härte die sich beide zum Glück in ihrem Gesicht widerspiegeln und den Film somit nicht nur mit Gewalt und toten Menschen kennzeichnen. Peppermint versucht anders zu sein und nicht einen x-belieben Rachethriller auf die Leinwand zu bringen und das gelingt durchaus. Selbst wenn die Geschichte einer klaren Linie folgt, sind es bestimmte Momente im Film, Momente mit Garner oder Momente in denen die Geschichte doch eine andere Wendung als vermutet nimmt, in denen Morel und Chad zusammen volle Arbeit geleistet haben. Sie schaffen es etwas Leben in das Genre und die inzwischen etwas langweilige Welt der Rachethriller einzuhauchen. Nichts Neues bedeutet dann hier nur das man, wenn man Fan des Genres ist, voll auf seine Kosten kommt und wenn man einen guten Unterhaltungsfilm sucht, einer der besseren dieses Jahr, dann kann man hier ebenfalls nichts falsch machen. Morel hat ein Händchen für Action und schafft es immer noch genügend Momente einzubauen damit es am Ende nicht nur ein Blutbad gibt, sonders dieses auch noch irgendwie eine Emotion beim Publikum auslöst. Damit kann er sich von all den anderen Rachethrillern abgrenzen und macht seinen ganz eigenen, coolen, düsteren, mit irren Kameramomenten und visuellen Highlights bestückten Film daraus.

 

Meine Meinung: