Film: Midnight Sun

 

Regie: Scott Speer

Erschienen: 2018

Länge: 93 min

FSK: 0

 

Meine Kritik

 

Katie ist 17 Jahre alt und war noch nie richtig draußen, denn sie leidet unter der seltenen Mondscheinkrankheit auch XP genannt. Das bedeutet das der kleinste Sonnenstrahl ihr großen Schaden zurichten kann. Deshalb verbringt sie ihre Tage in ihrem Zimmer hinter speziellen Fenstern, ihrem Vater als Hauslehrer und Fotografen und ihrer besten Freundin. All die Jahre hat sie Charlie beobachtet wie er vor ihrem Fenster mit dem Skateboard vorbei gefahren ist. Eines Nachts, als sie vor dem kleinen Bahnhof auf ihrer Gitarre spielt, spricht er sie plötzlich an. Er kennt sie nicht, hat sie noch nie gesehen, doch sofort spüren beide eine Verbindung. Charlie will mehr Zeit mit Katie verbringen, doch diese hat nur nachts Zeit fürs ihn. Sie will Charlie nicht sofort erzählen was mit ihr nicht stimmt, denn zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie mehr als nur ihre Krankheit. Und zum ersten Mal fühlt sie sich frei und ganz normal. Doch Zeit mit Charlie zu verbringen birgt auch Risiken, sie darf die Zeit nicht vergessen und muss rechtzeitig zu Hause sein. Katie spielt mit ihrem Leben um der Liebe nahe zu sein.

 

Von vorne rein war ich skeptisch, denn der Trailer sah nah einer seichten Teenie Romanze aus, ähnlich wie „Du neben mir und zwischen und die ganze Welt“. Es sah nach dem Klischeehaften Liebesfilm aus in dem der Tiefgang aus der Geschichte der Krankheit von Katie bestehen sollte. Die erste Hälfte des Films verstärkten sich die Zweifel, immerhin sieht es so aus als sei die

Mondscheinkrankheit eine Sache mit der man trotz allem easy Leben kann. Das diese Menschen aber ernsthafte Probleme haben psychisch wie physisch, das unterdrückte er Film einfach mit den lebensfrohen vor liebe triefenden Bildern. Erst in der zweiten Hälfte bekommt der Tiefgang genug Aufmerksamkeit und die Krankheit die Ernsthaftigkeit die sie braucht um realistisch herüberzukommen. Die Geschichte bleibt weiterhin recht vorhersehbar und manipulativ, nicht so sanft, leicht und dennoch schwer gestrickt wie „Das Schicksal ist ein Mieser Verräter“, sondern eher auf die Emotionen drückend. Scott Speer weiß wie er die Zuschauer an den richtigen Stellen catched. Trotzdem ist das Teenie Drama deutlich besser als es auf den ersten Blick aussah. Bella Thorne und Patrick Schwarzenegger, hier in seiner ersten Hauptrolle, sind ein Paar das gut harmoniert und gerade in den schwer emotionalen Szenen gegen Ende finde ich der Geschichte den nötigen Platz lässt und nicht mit über dramatisierten schnulzigen Sequenzen dem Tiefgang die Show stiehlt. So fand ich es schön das die Krankheit die Liebesgeschichte nicht untergräbt und andersherum. Speer findet den richtigen Weg zwischen den  klischeehaften Szenen und den wunderschönen feinen Momenten und zerstört diese auch nicht durch eine über dramatisierte Abschiedsszene oder ähnliches. Man spürt trotz allem den Schmerz welcher der Film hinterlässt und gerade bei dem Vater oder der Freundin welche Katie doch länger begleitet haben als Charlie es tat. Der Film gibt Katie Raum, es ist kein Film über ihre Krankheit und keine über eine großartige Liebesgeschichte, es ist beides zugleich aber vor allem ist es eine Geschichte über ein Mädchen das lebt und dabei glücklich ist. Und auch wenn der Film immer wieder mit dem Teenie Klischee und einigen kitschigen Dialogen zu kämpfen hat bleibt er überwiegend gradlinig und einfach schön. Midnight Sun ist kein Überraschungspaket, man weiß was man bekommt und dennoch war es etwas mehr als gedacht, etwas emotionaler als gedacht. Der Film nahm mir die Vorurteil Worte schneller aus dem Mund als ich es erwartet hätte. Kopf hoch für alle die mit dieser Krankheit zu kämpfen haben und ein leises Lob an Speers Art diese in ein doch so schönes Teenie Drama zu verpacken.

 

Meine Meinung: