Film: Meine teuflisch gute Freundin

 

Regie: Marco Petry

Im Kino ab: 28. Juni

Länge: 90 min

FSK: 6

 

Meine Kritik

 

Lilith ist ein frecher rebellierender Teenager und zu dem noch ziemlich bösartig. Aber das muss sie auch sein denn ihr Vater ist der Teufel höchst persönlich. Doch Lilith hat das Leben in er Hölle satt, sie will viel lieber mal nach oben und sich unter anderen Menschen beweisen. Ihr Vater gibt ihr eine Chance. In einem kleinen Ort bei einer gutherzigen Familie soll sie beweisen das sie bereit ist böses auch ohne ihren Vater zu vollbringen. Die Aufgabe ist jedoch nicht leicht, egal wie sehr Lilith versucht Hass unter ihrer Gastfamilie zu ernten, immer kommt man ihr mit Verständnis entgegen. Ihre Gastschwester Greta will Lilith ein neues Image verpassen. Bisher nennt man Greta in der Schule nur Miss Birkenstock, was nicht zuletzt daran liegt das sie nichts anderes als die selbst gestrickten Kleider ihrer Mutter trägt. Doch eine Umwandlung ist gar nicht so leicht. Lilith greift zu härteren Waffen und bekommt Gretas Schwarm dazu ihr zu helfen. Sie will das Greta abserviert wird, damit diese endlich zeigt das sie auch wütend sein kann. Doch dann kreuzt Samuel Liliths Weg und gehört so gar nicht in ihren Plan. Denn ein Teufel der sich verliebt kann kein Teufel mehr sein.

 

Deutsche Komödie, schweres Thema, kaum zu überwältigendes Gebiet. Umso schöner das Marco Petry es versucht ganz leicht zu nehmen und ein Jugendbuch zu verfilmen von der Freche Mädchen Autroin Hortense Ullrich. Ullrich hat meiner Meinung nach auf eine frische und gelungene Art und Weise das Talent Humor in ihre Geschichten zu bringen ohne das es zu gezwungen wirkt. Das macht sich Petry hier zu nutze und setzt frech und fröhlich eine Steilvorlage in einen coolen Filmlook um. Besonders stark hervortun tut sich hier Emma Bading. Zuerst aufgefallen in einem Tatort, spielt die junge Schauspieler hier wirklich unglaublich überzeugend den bösartigen Teenager der mit der Zeit beweist das ein guter Kern in der Teufelin steckt. Trocken und aalglatt und sehr cool ist Badings auftreten hier. Sie überzeugt durchweg, nicht nur in dem frechen Look des Teufels sondern auch später wenn sie zwischen ihrer Gefühlswelt und ihrer bösartigen Seite hin und her schwankt. Da kann der restliche Cast nicht mithalten. Es macht einfach Spaß Bading zuzuschauen wie sie dem Bösen einen Charakter verleiht und das in ihrer düsteren Lache sowie ihrem konternden Blick. Doch auch der Rest wirkt sehr stimmig. Ludwig Simon, hier in seiner ersten Kinorolle wirkt als frischer Wind in dem sonst sehr bekannten Cast. Ich bin begeistert von der Art wie Ullrich für die jungen Menschen schreibt und bin noch mehr begeistert das dies hier so eine gelungene Umsetzung findet. Auch wenn der Humor hier eher hinten ansteht und es selten wirklich witzig ist, findet der Film einen anderen Weg in seiner Ganzheit zu überzeugen. Hier und da wirken Besetzungen wie Axel Stein und Joyce Ilg fehl am platze, haben zum Glück aber nur eine kurze Leinwand Präsenz. Daneben war ich begeistert von der Besetzung der Zickenriege, die oftmals in den Filmen überspitzt dargestellt wird und hier zum Glück im Rahmen der Geschichte bleibt. Auch begeistert bin ich von der Art wie die Geschichte sich steigert. Keine argen ins lächerlich gezogenen Handlungsstränge. Das Lilith ein Teufel ist gibt ihr eben auch die Macht bestimmte Dinge zu können, die im Film zum Glück nicht überhand nehmen. Trotz des Bereichs Jugendfilm versucht Petry hier nicht auf unterem Niveau zu erzählen. Da hätte „Verpiss dich Schneewittchen“ wohl lieber den Rat von Petry eingeholt, denn der setzt auch aberwitzige Kostüme richtig gut um, sodass es am Ende nicht hohl und einfallslos wirkt. Klar gibt es auch hier Raum für Klischees und das ein oder andere kann sich nicht davor retten überspitzt zu wirken, dennoch ist das Gesamtbild am Ende überraschend gut. Locker und leicht ist „meine teuflisch gute Freundin“ ein cooler Look gelungen der selbst über der Zielgruppe hinaus begeistern kann und vor allem durch die lockere Erzzählart und ohne zu viel aufzutragen es schafft eine lustig, fröhlich, freche, teuflisch gute Geschichte zu erzählen. 

 

Meine Meinung: