Film: Mamma Mia – Here we go again

 

Regie: Ol Parker

Im Kino ab: 19. Juli

Länge: 114 min

FSK: 0

 

Meine Kritik

 

Sophie, die im ersten Teil auf der Suche nach ihrem Vater war und drei Männer gefunden hatte die alle als ihre Väter in Frage gekommen wären, sieht sich nun einer viel größeren Aufgabe gegenüber gestellt. Seit einem Jahr ist ihre Mutter Donna nun schon tot. Sophie will das Hotel wiedereröffnen und hat dazu nicht nur ihre drei Väter und die Freunde ihrer Mutter eingeladen. Es soll ein großartiges Fest werden. Doch kurz davor ruft ihr Freund Sky sie an, der nun in New York lebt um dort von den besten im Hotelgeschäft zu lernen, und erzählt ihr das er eine Festanstellung angeboten bekommen hat. Sophie würde niemals die Insel, und den Ort wo ihre Mutter entschieden hat ihr Leben zu verbringen, verlassen. Sky aber scheint das Angebot sehr gerne annehmen zu wollen. Währenddessen zieht ein Sturm über der Insel auf. Sophie erinnert sich an ihre Mutter und das sie viel weniger Menschen um sich hatte als sie damals entschloss auf der Insel zu bleiben. Denn Donna hatte schon immer ihren eigenen Kopf gehabt, nicht nur was die Männer anging. Die drei möglichen Väter von Sophie hatten es ihr alle mehr oder weniger angetan, vor allem der gutaussehende Sam, der allerdings ein Geheimnis verbarg als sie sich kennen lernten.

 

Mit Mamma Mia wurden 2008 die ABBA Songs wieder zum Leben erweckt. In einem rundum gelungen Setting mit einer starken Meryl Streep als Protagonistin Donna, bekamen die Lieder einen durchaus passenden Rahmen. Mit Here we go again, versuchen die Macher nun einen zweiten Treffer zu landen und versammeln wieder den Cast aus dem ersten Teil um sich. Nur Meryl Streep muss weichen und überlässt dafür Amanda Seyfried und Lily James die Bühne. Die beiden jungen Schauspielerinnen, mit einem sehr ähnlichen Look, ergänzen sich durchaus wunderbar. Auch die Idee die Geschichten von der junge Donna und Sophie nebeneinander abwechselnd geschehen zu lassen hat einen gewissen Charme. Und sobald das erste ABBA Lied erklingt singt das Publikum direkt mit. Doch nach der ersten halben Stunde des Feel-Good-Movie, wechselt nicht nur dessen Stimmung. Getragen wird der Film diesmal sehr viel mehr von seinen Lieder, es wirkt fast so als sei die Geschichte dafür konzipiert worden das die Lieder so an diesen Stellen im Film gesungen werden können. Das wirkt dann leider oft sehr gewollt. Ebenfalls ist die Geschichte in Teil 1 mehr oder weniger erzählt worden und wird nun nur nochmal aufgewärmt und in Rückblenden aus erzählt. Dabei klingen vor allem die Stimmen der jungen Donna und ihrer Freunde sehr zart und nicht so voll wie die Stimmen des Casts aus Teil 1. Das mag auch daran liegen das die Lieder alle mehr auf der emotionalen Ebene stattfinden und deshalb nicht so voll klingen dürfen. Das macht es schwer das gewisse Feeling aus dem Vorgänger hier wieder zu finden. Während die erste Hälfte des Films noch recht langsam und Detailreich erzählt wird nimmt der Film am Ende gegen fahrt auf und will zu viel in die letzte viertel Stunde packen. Da werden Handlungsstränge zusammen geführt um ein harmonisches Schlussbild zu kreieren, was dann leider sehr dramatisierend wirkt. Auch der Auftritt von Cher wirkt eher wie eine sehr gewollte Einlage als wie ein passender Handlungsstrang. Man könnte schon fast sagen das der Film hier an der ein oder anderen Stelle zu viel des guten ist. Selbst mit dem Gastauftritt von einer Person aus dem ersten Teil gegen Ende wirkt der Film wie eine kitschige Einlage Rosamunde Pilcher. Die Kulisse und das Ensemble reichen doch für einen Bigger than Life Moment nach dem anderen und sind schon sehr aufbauschend erzählt, da braucht es den ein oder anderen Moment obendrauf nicht mehr. Die Rückblenden hingegen sind dann durchaus humorvoll und bringen immer wieder Erinnerungen und Momente aus dem ersten Teil wieder, erreichen aber nicht was dieser geschafft hat. Dabei sind auch hinter der Kamera der Großteil des Stabes wieder dabei. Doch während im ersten Teil noch Phyllida Lloyd die Regie übernahm, weicht sie hier für Ol Parker der mit dem ein oder anderen dramatischen Liebesgeschichte schon auf der Leinwand aufwartete. Zusammen mit der Drehbuchautorin von Mamma Mia, ist er vielleicht der falsche um die Geschichte nochmal zum Leben zu erwecken. Somit hadert der Film hier teilweise mit sich selber und wirkt wie ein Bollywood Film. Als Musical mag Mamma Mia zwar noch funktionieren, aber in der Gesamtheit kann der Film nur einmal auf der Leinwand explodieren. Und während Cher die beste Performance in 114 Minuten abliefert, ist es vielleicht auch der Charme von Meryl Streep der hier einfach fehlt. 

 

Meine Meinung: