Film: Grenzenlos (Original: Submergence)

 

Regie: Wim Wenders

Im Kino ab: 2. August

Länge: 112 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Danielle ist Biomathematikerin und forscht nach Mitteln gegen den Klimawandel, dazu will sie in einem auf der Welt einzigartigen U-Boot bis zur tiefsten Stelle im Ozean tauchen. Dort unten ist nur Finsternis. Kurz vor ihrer großen Reise fährt sie noch an einen ruhigen Ort an der See wo sie James kennen lernt, einen Undercover-Agenten, der ihr erzählt das er Brunnen in Afrika baut. Beide verbringen viel Zeit zu zweit und James weckt zum ersten Mal seit langem Gefühle in Danielle. Abr nicht nur Gefühle für ihn sondern auch die Angst vor dem Tauchgang. Was geschieht wenn sie dort unten stecken bleibt am Meeresgrund, ohne die Chance auf Rettung. Danielle beginnt zu Zweifeln und auch James weiß nicht mehr so recht ob er zu seinem nächsten Auftrag abreisen soll. Doch dann trennen sich ihre Wege. Danielles führt sie auf den offenen Ozean wo sie vergeblich auf Nachricht von James wartet. James Weg führt in eine Gefangenschaft. Beide stecken sie fest in ihrer ganz eigenen Finsternis.

 

Wim Wenders begeisterte in letzter Zeit eher mit seinen Dokumentationen als mit seinen Spielfilmen. Grenzenlos bietet sehr viele Grenzen, vor allem Emotionale. Dabei muss man anmerken das die deutsche Synchronisation hier so schlecht gelungen ist das es gleichzeitig auch das Bild der wunderbaren Schauspieler verschiebt. Dabei hat Deutschland gute Synchronsprecher und hat sich gerade hier die emotionslosesten ausgesucht. Davon abgesehen pendelt der Film zwischen der Liebesgeschichte, Danielles Forschung und James Einsatz hin und her und kommt einem dabei etwas verloren vor. Als hätte Wim Wenders beim Dreh selber in einer Finsternis gesteckt und nicht genau gewusst wie er den Film irgendwie in eine bestimmte Richtung lenken sollte. Die Chemie zwischen Alicia Vikander und James McAvoy scheint auch nicht so recht funktionieren zu wollen. Alles wirkt sehr platt und durchorganisiert. Und weder über den Einsatz von James erfahren wir so wirklich viel wie über Danielles Arbeit. Der Film geht visuell Tief, nämlich in einem U-Boot an die tiefste Stelle im Ozean, aber Handlungstechnisch bleibt er sehr stark an der Oberfläche. Wenders der es versteht ein Porträt von einem Menschen auf die Leinwand zu malen und dabei starke Emotionen zu wecken, wirkt im Thriller/Liebesdrama Bereich sehr verloren. Wir bauen keine Bindung zu den Figuren auf und so schaut weder der Tauchgang beängstigend aus noch die Gefangennahme von James wirklich spannend. Während die Erzählungen von Danielle über die verschiedenen Ebenen der Tiefsee getragen von Vikander stark hervorstechen und der einzige Lichtblick im Film sind, ist der eigentliche Tauchgang unspektakulär langweilig. Die kraftlose Geschichte kann einfach nicht von den zwei grandiosen Schauspielern getragen werden und das zieht den ganzen Film mit sich in die Tiefe der Tiefsee. Der Handlungsstrang von James hingegen wirkt zumindest spannender, aber auch lächerlich deplatziert in der Geschichte in der es doch mehr um den Tauchgang gehen sollte. Visuell gelungen ist wieder das Bild des Wassers, denn egal wo sich die Figuren befinden, ob auf dem Meer, unterm Meer oder in Gefangenschaft, jeweils spielt Wasser immer eine Rolle im Bild selbst. Aber da hört es auch schon wieder auf mit den positiven Erlebnissen im Film. Neben all den einfallslosen Dialogen und wild heraufbeschwörten Handlungssträngen verliert sich der Film immer mehr in sich selbst und endet wie er angefangen hat: Im Nichts. Genau das was man als Zuschauer ebenfalls fühlt.

 

Meine Meinung: