Film: Nur ein kleiner Gefallen

 

Regie: Paul Feig

Im Kino ab: 8. November

Länge: 117 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Stephanie ist alleinerziehende Mutter seit ihr Mann und ihr Halbbruder bei einem Unfall beide ums Leben kamen. Dennoch meistert sie den Alltag mit so viel Leichtigkeit das die anderen Eltern in der Schule neidisch sind. Zusätzlich führt sie noch einen Online Vlog in dem sie ihren Zuschauern aus dem Leben einer Mutter erzählt und dabei Tipps und Tricks und Kochrezepte verrät. Dann lernt sie Emily kennen, die Mutter von dem besten Freund ihres Sohnes. Emily ist so ganz anders als Stephanie. Sie ist wohlhabend, hat einen bekannten Schriftsteller als Mann und einen begehrten Job der ihr nur wenig Zeit für ihren Sohn übrig lässt. Stephanie bietet sofort ihre Hilfe als Babysitterin an und passt von da an immer wieder auf Emilys Sohn auf. Doch eines Tages als sie Emily wieder einmal einen kleinen Gefallen tut und auf den Sohn aufpasst kommt Emily nicht zurück. Nach ein paar Tagen verständigen sie und Emilys Mann die Polizei. Stephanie steht Emilys Mann bei in der schweren Zeit, doch irgendwas scheint nicht ganz zu passen.

 

Mystisch und geheimnisvoll schaut er aus und so gar nicht wirklich erahnen lässt einen der Trailer was einen ihm Film erwartet. Auch der Plot selbst während des Films hält immer eine Überraschung bereit und lässt einen gerne etwas auf die Auflösung warten. Dennoch schafft Feig es mal wieder nicht wirklich zu überzeugen. Das letzte Mal hat er das am ehesten noch mit Brautalarm geschafft. „Nur ein kleiner Gefallen“ versucht wie alle seine Filme ebenfalls lustig zu sein, was man nicht wirklich erwartet nachdem man vom Plot gehört hat. Viel eher hätte man den Film im Genre von „Girl on the Train“ eingeordnet. Das der Film dann aber versucht auf der humorvollen Ebene zu spielen irriert im ersten Moment, passt dann wieder in das schräge Konzept und funktioniert gegen Schluss durch das relativ platte Ende wieder überhaupt nicht. Einzig Blake Lively und Anna Kendrick sind als gegensätzliches Duo passend besetzt und bringen Leben in den oftmals toten Film. Die Idee mit den Vlogs ist irgendwo eine Idee, Hip und Zeitgemäß zu sein aber hier zum Glück auch recht gut eingesetzt. Witzige Ideen und schräge Figuren sind kein schlechtes Konzept, doch Feig arbeitet nichts aus, lässt jeden Plottwist hinter dem man was größeres erwartet hätte zu einer ziemlich klischeehaften Auflösung kommen und auch den Figuren lässt er wenig Raum aus ihren vorgeschriebenen Rollen zu flüchten um irgendwo noch sinnvoll sich zu entwickeln. Was sehr schade ist, denn an sich hat die Geschichte Potenzial, vor allem nachdem klar ist welche Schiene Feig eigentlich fahren will und das aus einer ernsten Geschichte um eine verschwundene Frau ein Gagreicher Film wird, der nicht auf den dummen Humor aus ist der momentan scheinbar angesagt ist vor allem in Actionfilmen, sondern durchaus auch weiß wie man schräge Witze gut platziert. Leider sind die dann doch nicht so zündend das sie wirklich witzig sind, auch hier hätte man sich durchaus mehr Gedanken machen, mehr Zeit in ein ordentliches Drehbuch stecken können. Der ganze Look ist sehr steril, was zum Humor passt. Erfrischend ist es das man zwei Frauen in den Hauptrollen hat, welche sich den Schlagabtausch bieten und Männer nur am Rande etwas zu sagen haben. Generell sind die Nebenfiguren so platt wie die Dialoge und geben nur wenig zum Inhalt dazu. Feig sollte zurück zu den wirklich lustigen Filme und wenn er weiterhin schräges Zeug produzieren will dann sollte er sich lieber mal Beispiele anschauen die das können wie zum Beispiel die Serie „The End of the fucking world“. Leider kann ich nicht sagen ob die Buchvorlage funktioniert hat, der Film tut es jedoch leider nicht. Kann an den massig vorhandenen aber nicht gelungen umgesetzten Ideen liegen oder eben an der Art wie der Film beworben wurde im Trailer. Man stellt sich immerhin gedanklich ein auf einen Film und wenn man in einen Thriller geht dann erwartet man keinen Humor, zumindest nicht wenn das vorher schon angeteasert wurde. Aber selbst mit der richtigen Einstellung ist Feigs Konzept hier leider so gar nicht aufgegangen.

 

Meine Meinung: