Film: die Verlegerin

 

Regie: Steven Spielberg

Erschienen 2018

Länge: 117 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Kathrine „Kay“ ist seit dem Tod ihres Mannes die Inhaberin der Washington Post. Doch der Zeitung geht es nicht gut und die New York Times nimmt ihnen einen Spitzenartikel nach dem anderen weg. Kay muss sich entscheiden ob sie bald keine Zeitung mehr haben wird oder sie mit der Post an die Börse geht. Da bringt die New York Times die Story des Jahres heraus. Es ist 1971 und streng geheime Unterlagen über den Vietnam Krieg gelangen an den Chefredakteur der Times. Nach der ersten Veröffentlichung wird ihnen vom Gericht verboten weitere Unterlagen zu veröffentlichen, ansonsten droht ihnen eine Gefängnisstrafe. Der Chefredakteur der Washington Post wünschst sich ein ähnliches Spektakel für die Post und sein Mitarbeiter Ben nimmt Kontakt zu dem Whistleblower Dan auf. Dieser gibt ihm die Unterlagen weiter, welche die Times noch gar nicht durchgesehen hatte. Die Post hat Material das viele ganz oben im Staat schwer schädigen könnte. Der Chefredakteur

der Post will es unbedingt bringen, ihnen bleiben nur wenige Stunden bis zur Ausgabe der Post, wenige Stunden um sich die Unterlagen durchzusehen und etwas zusammen zu schreiben. Die Times hatte dafür Monate. Der Anwalt der Post rät ihnen von ihrem Vorhaben ab, auch alle anderen stellen sich ihnen in den Weg. Nun ist es an Kay zu sagen ob sie veröffentlichen werden oder nicht, und gerade sie kennt die Leuten um die es in den Unterlagen geht sehr gut. Wofür wird sie sich entscheiden?

 

Steven Spielberg schafft es einfach immer aus dem Material das er hat etwas zu zaubern das alle begeistert. Ich bin weniger an politischen Themen interessiert und 1971 gab es mich noch gar nicht, sodass ich mit dieser Geschichte auch nicht allzu vertraut bin. Doch Spielberg, der schon Dinosaurier zum Leben erweckte und Außerirdische zurück ins Weltall schickte, schafft es trotz des vielen Hintergrundwissens, einen spannenden und soliden Politik Thriller auf die Leinwand zu bringen. Dieses Hintergrundwissen braucht der Film auch, selbst wenn er sich dadurch teilweise in die Länge zieht und die knapp zwei Stunden sich auch wie zwei Stunden anfühlen. Ohne das Wissen hinter der ganzen Geschichte wäre ich nach dem Film nicht so aufgeklärt gewesen und der Film hätte nicht den Sog ausüben können, den er einfach ab einem bestimmtem Moment ausübt. Plötzlich ist man Teil der Geschichte und fiebert mit den Journalisten mit. Politik und Thriller, zwei Themenbereiche die

schwer zusammenfinden, denn während ein Thriller meistens mitreißend ist, ist es die Politik eher weniger, doch eben hier kommt Spielberg ins Spiel, der sich mit Spannung nur allzu gut auskennt. Simpel und einfach strickt er das Spiel der Times, der Post und Nixons zu einem spannenden Finale und das ganz ohne irgendwelche Action und Herzschlagmomenten. Damit beweist er auch das es nicht immer um rasante Kamerafahrten geht und um ein Katz und Maus Spiel, selbst wenn dieses in kleinen Stücken auch hier vorhanden ist. In die Verlegerin geht es ganz einfach um uns, um die Freiheit der Presse und da fiebert man ebenso mit wie bei einem Mission Impossible Teil. Spielberg geht dabei sogar häufig noch weiter, der Film handelt eben auch von Feminismus, die erste Frau die als Verlegerin tätig war und sich der Männerwelt stellen musste, es geht um den Kopiervorgang der Zeitung, der hier Detailreich und liebevoll gezeigt wird und den meine Generation so gar nicht mehr kennt. Nixon hingegen bleibt eine Schemenhafte Gestalt, die Jedermann im weißen Haus darstellen könnte und die Art wie man versucht bestimmte Dinge zu vertuschen führt uns vor Augen das es nicht die Presse ist die gerne mal Fake News bringt, sondern das dies alles viel weiter oben schon startet. Hochaktuell kommt dieser Film zu richtigen Zeit in die Kinos und bringt neben seinem wichtigen Thema auch eine gute Portion spannenden Thrill mit sich der sich im Finale nochmal mit einem ganz anderen Thema beschäftigt: Es ist noch nicht vorbei!

 

Meine Meinung: