Film: Die kleine Hexe

 

Regie: Michael Schaerer

Erschienen: 2018

Länge: 103 min

FSK: 0

 

Meine Kritik

 

„Volitant, volitant Eselsohr –

all ihr Dinge schwebt empor. Schwebt von Dannen in die Nacht! -

Auf zum Tanz in voller Pracht!“

 

Die kleine Hexe will unbedingt auf dem Blocksberg mittanzen in der Walpurgisnacht. Doch sie ist noch viel zu jung mit ihren 127 Jahren. Sie lässt es sich jedoch nicht nehmen heimlich und über alle Regeln hinweg doch noch zu dem Hexentanz zu schleichen. Dort entdeckt sie allerdings Rumpumpel und verpfeift sie prompt an die Oberhexe. Diese sieht es nicht gern das die kleine Hexe die Regeln gebrochen hat, doch als diese vorschlägt alles zu tun dafür, dass sie im nächsten Jahr offiziell zur Walpurgisnacht eingeladen wird, ist die Oberhexe gnädig. Ihre Aufgabe ist es, bis dahin 7892 Hexensprüche aus dem Hexenbuch auswendig aufsagen können und zudem ein Jahr lang eine gute Hexe sein. Die kleine Hexe ist hoch erfreut und stimmt sofort zu. Doch während das Jahr vergeht und sie fleißig all die Zaubersprüche auswendig lernt, den Kindern aus dem Dorf behilflich ist, immer mit der Hilfe ihres Raben Abraxas, ist Rumpumpel nie weit um jeden Fehltritt aufzuschreiben. Denn was die kleine Hexe nicht weiß ist, wie sich eine gute Hexe wirklich zu benehmen hat.

 

Einer der Kinderbuch Klassiker von Otfried Preußler der mich in meiner eignen Kindheit verzaubert hat. Nicht nur das deutsche Hörspiel habe ich des Öfteren gehört auch englisch gelernt habe ich mit der kleinen Hexe. Diese nun auf der großen Leinwand zu sehen als Realverfilmung hat schon ein wenig die Magie des Werkes von Preußler wieder aufleben lassen. Mit sehr viel Liebe fürs Detail ist das Filmteam an das Kostüm, die Maske und die Musik herangegangen. In Karoline Herfurth habe ich tatsächlich die kleine Hexe wieder entdeckt Ob mit ihrem noch sehr kindlichen liebenswerten Verhalten oder der auffälligen Lache, die sofort gute Laune versprüht, schafft Herfurth es Preußlers Hexe lebendig werden zu lassen. Im Gegensatz zum düsteren Krabat, der ebenfalls vom selben Filmteam verfilmt wurde, hat die kleine Hexe jedoch hier und da ihre winzigen, dennoch merkbaren Schwächen. Zum einen ist dieser Film tatsächlich nur ein Film für Kinder, bei Paddington 2 hatte ich sichtlich mehr Spaß als Erwachsener, zum anderen sind die übrigen Hexen sehr überspitzt dargestellt und spielen ihre Rollen teilweise als stünden sie auf einer Theaterbühne, mit übertriebenen Gesten und Gesichtsausdrücken. Mag es hier und da passen, trägt es in anderen Situationen zu stark auf und fällt dem Betrachter negativ ins Auge. Abraxas wurde als Puppe und 3D Modell entworfen und schaut demnach auch im Film zumindest in seinen Bewegungen stark aus wie eine Puppe und nicht wie ein lebendiger Rabe. Ich weiß nicht ob mir hier nicht eine Animation besser gefallen hätte, zumindest in den Nahaufnahmen, schauen seine Federn durch diesen Prozess sehr realistisch aus, aber ansonsten habe ich zu sehr gespürt das es nur eine Puppe ist und habe diese auch nicht wirklich als lebendigen Freund der kleinen Hexe wahrgenommen. Darüber hinaus ist der Film allerdings eine bezaubernde kleine Mischung aus dem Werk von Preußler und der eignen Interpretation des Filmteams geworden und sollte er auch nicht so viele Lacher hervorlocken wie Paddington 2, lässt er doch noch Kinderherzen höher hüpfen und auch die Herzen derjenigen die noch jung geblieben sind und die sich noch an Preußlers Werke erinnern können. Die kleine Hexe ist eine Buchverfilmung der mit viel Liebe leben eingehaucht wurde und die durch Charme und warmherzige Bilder überzeugt.

 

Meine Meinung: