Film: Bohemian Rhapsody

 

Regie: Bryan Singer

Im Kino ab: 31. Oktober

Länge: 120 min

FSK:

 

Meine Kritik

 

Freddy heißt eigentlich Farrokh, aber diesen Namen lehnt er vehement ab und statt etwas „vernünftiges“ zu tun, geht er abends lieber in Clubs und hört Bands zu. Besonders der einen Band. Als diese ihren Leadsänger verliert sieht Freddy eine Chance. Schnell ist er ein Hit auf der Bühne und wird von einem Musik Management entdeckt. Die Reise von „Queen“, wie er seine Band nennt, beginnt. Ein Hit folgt dem nächsten und eine Tour der anderen. Nur seine Freundin Mary bleibt zurück. Bald muss sich Freddy auch der Realität stellen was seine Vorliebe für Männer angeht. Mit der Zeit verändern sich auch Freddys Bandmitglieder nur er ist immer noch alleine und will eine Solokarriere starten um sich weiterzuentwickeln. Doch er muss erkennen, das Queen seine Familie ist und er sie genauso viel braucht wie diese ihn.

 

Das Leben von einem Musiker zu verfilmen, oder generell einer öffentlichen Person endet meist darin die emotionalen Ereignisse herauszuarbeiten und ansonsten viel zu kürzen. Ungefähr so spiegelt dies sich auch in Bohemian Rhapsody wieder. Mercurys Leben ist zu vielfältig, zu groß um es einzufangen und in einem kleinem Rahmen wiederzugeben. Dafür trifft Singer die richtigen Noten und fängt die wichtigsten Punkte ab und bringt diese in einem gefühlvollen, musikalischen Stück wieder zusammen. Und trotz der Fülle und vor allem der Höhe und Tiefpunkte die erzählt werden, fühlt sich der Film weder zu lang an noch falsch. Freddy wird hierbei von Rami Malek gespielt der eine so außergewöhnliche Leistung ablegt das man glaubt Mercury würde tatsächlich wieder selbst auf der Bühne, auch wenn das leider nicht der Fall sein kann. Singer gibt Freddy Raum um vielleicht auch weniger bekannte Momente aus seinem Leben zu erzählen und wenn es noch so kleine sind. Singer schafft es Musik und Geschichte zu verbinden und weder eine reißerische Story fürs Kino darzustellen noch auf Wohlfühlkino zu machen. Es ist einfach Queen, so wie die Band so ist der Film, einfach er selbst. Da passt auch der Titel perfekt dazu und spiegelt das Gesamtbild der Band wieder. Wenn man nicht schon vorher Fan von Mercury und der Musik von Queen war, ist man es spätestens nach dem Film. Man verliebt sich in 120 Minuten in eine Ikone die zur Legende wurde und Massen bewegte. Wir sind alle Champions und wenn der Film dann in den letzten 15 Minuten eine einzige Musiksequenz zeigt, ist das vielleicht die längste Musiksequenz an einem Stück in der Filmwelt. Mutig, gewagt, aber genau das was Freddy widerspiegelt. Und diese letzten 15 Minuten verbringt man mit Freddy auf der Bühne, hat das Gefühl selber in dem Stadion zu stehen und spürt die Energie die durch die Massen strömt. Wahnsinn was ein Mann alleine bewegen kann und ergreifend zu sehen. Ganz klar das diese starken Momente auch für so groß aufgezogen werden das dann doch hier und da eine winzige Überdramatisierung statt findet, diese ist dann aber so winzig, das sie schon wieder passt. Für Freddy Mercury passt sowie jede Überdramatisierung und wenn dann noch einfach wunderbare visuelle Bilder dazukommen und das ganze gekrönt wird von den originalen Looks des Sängers, dann steht da tatsächlich wieder die Ikone auf der Bühne, selbst wenn es der Schauspieler Malek ist in Gestalt von Mercury. Ein wunderbarer Film mit wunderschön eingefangenen Momentaufnahmen die Gänsehaut verursachen. Sowas kann nur die Musik von Queen in der Kombination mit dem Regisseur Bryan Singer und das lohnt sich auf der großen Leinwand und voll aufgedrehtem Sound um bis in die letzte Reihe das elektrisierende Gefühl zu spüren, welches mit den ersten Klängen entsteht und bis zur letzten Sekunde anhält. Ein musikalischer Ohrwurm und ein nicht zu vergessener Blick auf eine der Rockikone des letzten Jahrhunderts. 

 

Meine Meinung: