Film: A Star is born

 

Regie: Bradley Cooper

Im Kino seit: 4. Oktober

Länge: 136 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Jackson Maine ist ein erfolgreicher Musiker und tourt gerade durch verschiedene Städte als er Ally kennen lernt. Ally ist jung und talentiert und zieht ihn nicht nur mit ihrer Stimme sofort in seinen Bann. Sie verbringen eine Nacht zusammen in der sie sich alles erzählen und Ally Jackson einen selbstgeschrieben Song vorsingt. Bei seinem nächsten Konzert holt er Ally zu sich auf die Bühne und zusammen singen sie ihren Song. Von da an begleitet Ally Jackson auf seiner Tour und sing auch immer wieder eigene Songs. Doch Jackson trinkt immer mehr und macht auch um Drogen keinen Bogen. Regelmäßig kippt er nach seinen Konzerten um und vergisst Ally und ihre Wünsche, Träume. Während dessen erhält Ally ein Angebot auf einen Plattenvertrag und eine eigene Tour. Jackson und sie driften auseinander und finden sich doch immer wieder.

 

Lady Gaga bewies schon in American Horror Story das sie nicht nur singen kann. Diesmal spielt sie mehr oder weniger sich selbst während Bradley Cooper einen Plot verfilmt der nun schon zum 5. Mal auf die Leinwand kommt. Ein Stoff also, der so erfolgreich sein muss das es sich immer wieder lohnt ihn filmisch umzusetzen. Dabei wirkt vor allem die erste Hälfte des über 2 Stunden langen Filmes wie eine kitschige konfliktlose Ouvertüre die zu seicht ist und bei der man das Gefühl hat das alles auf die Songs und Lady Gagas Stimme ausgelegt zu sein scheint. Lady Gaga trumpft immerhin nicht nur mit ihrer Stimme auf, sondern scheint auch ihre Rolle soweit zu verstehen, dass sie ihr die ein oder andere Regung entlocken kann. Leider nur bis zu den Momenten wo sie wirklich Gefühle zeigen muss und diese sehr stumpf ausschauen. Bradley Cooper hingegen spielt 2 Stunden lang jemanden der fast durchgängig betrunken ist und lächelt sein typisch verklärtes Cooper Lächeln. Keine allzu schwere Aufgabe und eine nicht wirklich überzeugende Figur im Gesamtwerk. Aber er musste nebenbei ja auch noch den Posten des Regisseurs übernehmen. Dabei verliert sich vielleicht auch dadurch ein bisschen die Harmonie zwischen ihm und der Rolle von Lady Gaga und das Leinwandpärchen wirkt zu hölzern. Während also in der ersten Hälfte eine Art musikalisches Märchen erzählt wird das, ohne irgendwelche Hindernisse die sich dem in den Weg stellen, zu einfach scheint und dem Film jegliche Spannung nimmt. In der 2. Hälfte dann kommen die alt bekannten Drogen und Alkoholprobleme hinzu, schade das der Film hier so einfallslos bleibt. A Star is Born versucht durch diese Konflikte an Tiefe zu gewinnen und zaubert dabei die ein oder andere gelungene Szene zu Tage. Dennoch bleibt der Film zu sehr bei der Musik um sich emotional oder dramaturgisch entwickeln zu können. Das Cooper sich mehr Gedanken über die musikalische Ebene des Films gemacht hat merkt man auch in jeder eingefangenen Konzertszene, welche visuell durchdacht sind und eben den Kern des Films bilden. Dabei bleibt eben das „Drama“ auf der Strecke, wird zu einfach gehalten, der Plot Twist kommt dafür überraschend und beendet den Film mehr oder weniger gleichzeitig. A Star is Born funktioniert wie ein Vorschlaghammer welcher die Wand zunächst nicht trifft und dann nur eine kleine Delle reinschlägt. Der große Coup ist Cooper nicht gelungen, dafür ist einfach die Geschichte hinter dem Film schon zu flach, aber visuell und von der Machart her ist das schon großes Kino das sich musikalisch einfach wunderbar anfühlt und Gaga überraschend gelungen in Szene setzt. Das die Frau singen kann war schon vorher bewusst, aber in ihrem natürlichen Look und sich selbst zurücknehmend hat das was wunderbar erfrischendes an sich. 120 Minuten sind zwar definitiv zu lang für einen Film der sich erst so spät entwickelt und in der ersten Stunde zu wenig Konflikte bietet, aber für einen feel good Moment und eine unerwartete dramatische Wendung riskiert Cooper hier einiges und schafft zumindest ein überraschendes Leinwanddebüt das vielleicht nicht sein letztes bleiben wird und wo noch viel Potenzial zu erahnen ist. 

 

Meine Meinung: