Film: The Party

 

Regie: Sally Potter

Erschienen: 2017

Länge: 68 min

FSK 12

 

Meine Kritik

 

Janet ist zur Gesundheitsministerin ernannt worden. Das muss natürlich gefeiert werden. Eingeladen sind ihre engsten Freunde. Doch irgendwas stimmt nicht mit ihrem Mann Bill, schon fast apathisch sitzt er in der Mitte ihres Wohnzimmers und starrt nach draußen, während die Gäste eintrudeln und Janet immer wieder ans Telefon gehen muss um die Glückwünsche entgegen zu nehmen. Dann taucht Tom auf, doch ohne seine Freundin und sehr verstört, unter seinem Jackett trägt er eine Waffe. Auch die anderen Gäste scheinen Geheimnisse zu haben und das ein oder andere soll an diesem Abend auf gelüftet werden. Ob das Janet gefallen wird?

 

Zwei Wochen nur dauerten die Dreharbeiten zu „The Party“ bevor er dann dieses Jahr auf der Berlinale zu sehen war. Sally Potter schafft es dabei innerhalb von 68 Minuten eine Geschichte im Stil einer Tragikomödie auf einer Theaterbühne zu erzählen und durch überspitzte lustige Dialoge ihre Pointen genau an die richtigen Stellen zu setzten. Ich bin selten sprachlos begeistert, vor allem wenn ich im vor hinein sehr viel weniger erwartet hätte. Nur der Fakt das der Film gänzlich in einem gräulichen Ton gedreht wurde entschließt sich mir nicht, denn auch mit Farbe hätte er meiner Meinung nach fantastisch funktioniert. Alles andere dagegen passt perfekt ins Konzept. 68 Minuten bewegen wir uns nur auf der Grundfläche des Hauses, zwischen den verschiedenen Zimmern, den verschiedenen Dialogen hin und her und dabei sitzt nicht nur der Schnitt sondern auch das Taktgefühl, die Musik und der Cast. Besonders erstaunt war ich über den Auftritt von Bruno Ganz, liebenswert, gibt er genau die richtige Würze zum Spiel hinzu. Aber auch der verstörte Timothy Spall, den ich hier zum ersten Mal gesehen habe, hat hier eine mehr als gelungene Präsenz. Überraschend und klug spitzt sich die Geschichte schnell zu und hat zum Glück nicht eine Minute mehr dran gehängt, denn ansonsten wäre das Zeitmanagement wahrscheinlich dem Film zum Opfer gefallen. Durch das kurze Prägnante Stück verliert Sally Potter die Aufmerksamkeit des Zuschauers keine Sekunde und fesselt sie an ein Bühnenreifes Stück. „The Party“ ist wirklich ein gelungenes Fest, wenn auch weniger ein Augenschmaus als ein Ohrenschmaus, denn durch die Farbe verlieren die Bilder meiner Meinung nach an Wirkung, alles hier ist auf die Dialoge ausgerichtet, aber diese sitzen und der Film ist dadurch wahrlich ein Hingucker geworden. Definitiv einer der Filme, den man nicht verpassen sollte und den man super zwischendurch mit der Familie gucken kann.

 

Meine Meinung: