Film: Du neben mir (original: Everything, Everything)

 

Regie: Stella Meghie

Erschienen: 2017

Länge: 96 min

FSK: 6

 

Meine Kritik

 

"I want to experience everything, everything."

 

Maddy wird bald 18, aber das hat in ihrer Welt nichts zu bedeuten, denn sie ist ihr ganzes Leben noch nicht weiter als bis zur Haustür gegangen. Sie leidet an einer seltenen Krankheit bei der nur eine Sekunde an der frischen Luft ihren Tod bedeuten könnte. Bisher hat es ihr auch nicht viel ausgemacht, sie hat ihre Mutter, ihre Krankenschwester und deren Tochter die rund um die Uhr nach ihr sehen, außerdem hat sie ihre Bücher und den Raum unten im Haus, in dem eine große Glasscheibe sie fast glauben macht, draußen zu sein. Doch dann zieht nebenan eine neue Familie ein und der Nachbarsjunge gefällt Maddy auf den ersten Blick. Sie beginnen miteinander zu schreiben und dann kann Maddy ihre Krankenschwester überreden ihn ins Haus zu lassen. Sein Name ist Olly und mit ihm hat sie fast das Gefühl draußen zu sein. Und dann weckt ein Erlebnis in Maddy das Bedürfnis alles zu riskieren, alles, um einmal die Welt zu sehen, zu riechen, zu erfassen. Denn Maddy will nicht

sterben ohne vorher den Ozean zu sehen.

 

Nach dem ersten Trailer Anfang des Jahres war ich sofort begeistert: Eine leicht bitter süße Liebesgeschichte, nicht mehr und nicht weniger, und trotzdem hatte der Trailer einen gepackt. Das Buch ist genauso einfach gestrickt, schnell durchschaut und trotzdem bis zur letzten Seite einfach niedlich zu lesen. Da braucht auch der Film nicht viel, geht die selben Wege wie das Buch, unterscheidet sich bis hin zum Dialog kaum und bringt im Abspann für alle Leser des Buches auch noch eine süße Überraschung. Amandla Stenberg noch bekannt aus die Tribute von Panem und Nick Robinson geben das ungleiche Paar ab, im wahrsten Sinne des Wortes sind sie schwarz und weiß (gekleidet) und geben ihren Rollen entsprechend eine solide Leistung ab. Was ich schön umgesetzt fand waren die Szenen, in denen Maddy und Olly nur miteinander über das Handy kommunizieren, während sie das tun stellt Maddy sich vor, sie seien in ihrem Miniatur Burger Laden, oder der Miniatur

Bibliothek, das ist bildlich schön anzusehen und passt auch besser als wenn man sie nur am Handy tippen sieht. Bis hin zum Astronauten, hat Meghie alles aus dem Buch übernommen, die leicht verrückte Art wie Maddy gerne Dinge beschreibt und sieht, das Aufeinandertreffen von ihr und Olly. Es ist nie zu Drama lastig, vielleicht etwas kitschig, aber auch nie mehr als das Buch. Vielleicht habe ich im Vorfeld etwas mehr erwartet, sind die besten Szenen des Filmes doch schon im Trailer, aber sehr viel mehr als das Buch kann der Film auch nicht hergeben und deshalb bin ich nur froh das diese Romanverfilmung gelungen ist und Maddys Geschichte nicht verpfuscht wurde. Doch solange wie die fast schon wunderschöne Kultverfilmung von John Greens Roman „ Das Schicksal ist ein Mieser Verräter“, wird „Du neben mir“ nicht in Erinnerung bleiben und mehr als eine groß aufgezogene Liebesgeschichte kann man auch nicht erwarten. Kurzes Kinovergnügen der romantischen Art.

 

Meine Meinung: