Film: Blade Runner 2049

 

Regie: Denis Villeneuve

Erschienen: 2017

Länge: 164 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

„Weil ihr noch nie ein Wunder gesehen habt.“

 

Officer K ist einer der Blade Runner, ein Replikanten-Jäger und erfüllt als hochentwickelter Replikant all seine Aufgaben mit Bravour. Doch dann stößt er auf einen Sarg mit die Knochen darin die darauf hindeuten, dass die verstorbene Replikantin schwanger war. Dieses Kind könnte einen Krieg auslösen, denn wenn den Menschen bewusst wird das selbst Replkanten Kinder bekommen können, wird ihnen klar das sie ebenbürtig sind. Lieutenant Joshi will das alle Beweise, das dieses Kind jemals existierte, verschwinden. Aber es gibt noch andere die sich für das Kind interessieren, so wie Wallace, der Hersteller aller neuen Replikanten. K findet einen Spur die ihm nicht sonderlich gefällt, denn alles deutet darauf hin das er selbst das Kind sein könnte. K spürt Rick Deckard auf, der Vater des verschwundenen Kindes. Während ihm Joshi im Nacken sitzt beobachtet ihn auch Wallace und bald sieht sich K in einer verzweifelten Falle sitzen.

 

Blade Runner 2049 ist die Fortsetzung des Kultfilmes von 1982. Wie viele erhält auch dieser eine modernere Fassung als Fortsetzung. Ridley Scott der mit seinen Alien Filmen immer wieder neue Grenzen setzt für das Sci-Fiction Genre wird hier abgelöst und ist wie auch Steven Spielberg bei den Fortsetzungen der „Jurassic Park“ Filme nur noch als Produzent hinter den Kulissen tätig. Dafür springt ein grandioser Villeneuve ein der ebenfalls ein Faible für Aliens hat und schon einige abgefahrene Leinwandstreifen erschuf. 2013 legt er mit „Prisoners“ einen gewaltigen Sprung hin, drehte ebenfalls Enemy, Sicario und Arrival. Alles starke Filme die beweisen das Spannung nicht immer durch Action entstehen muss. Auch hinter dem Drehbuch sitzen unglaublich begabte Schreiber. Trotzdem will der Film nicht so richtig fruchten. Liegt es daran das der erste Teil zu lange in der Vergangenheit liegt und eine Fortsetzung, solange Zeit danach, einfach nicht funktionieren kann? Oder liegt es an der schwierigen Geschichte die sich auf 164 Minuten gestreckt, irgendwann nicht mehr ertragen lässt. Dabei hat der Film mit Ryan Gosling im Cast ein Jackpot gelandet, dieser ist nicht nur gefragt sondern kann, von einem kaputten Räuber in „the Place beyond the Pines“ bis hin zu einen erfolglosen Sänger in „La La Land“, alles verkörpern. Auch K spielt Gosling einfach grandios und wird somit zum Hingucker im Film. Aber nicht nur ihn zieht der Blick des Zuschauers an, sondern auch die fantastischen kinematografischen Bilder. Ähnlich genial wie in „Mad Max Fury Road“ sind Licht, Kamera und Bildaufbau hier wichtige Faktoren die alle bis ins kleinste Detail durchdacht sind. Und das schafft dann Bilder die man nicht mehr vergisst, wie eine in orangefarbenes Licht getauchte leere Ebene in der riesige Figuren stehen. Daneben will der Film scheinbar zu viel erzählen oder zu wenig für 164 Minuten. Denn es geht hier nicht nur um K und sein Leben das eintönig und nichtssagend verläuft, er sehnt sich nach Liebe und findet diese in der virtuellen Joi. Gleichzeitig wird er im Film von Identitätszweifeln geplagt und findet einen Mann von dem er glaubt er sein Vater. Doch bis Harrison Ford ins Spiel kommt sind 2 Stunden schnell mal um und der Grad der Erschöpfung mit welcher diese triste Welt dem Zuschauer gezeigt wird erreicht seinen Höhepunkt. Man wird kaum wachgerüttelt durch die Finalen kurzlebigen Actionszenen, die wenigen in dem 164 Minuten Spektakel. Selbst in Dialogen zögern die Figuren ihre Textzeilen solange raus, bis der Zuschauer schon fast nicht mehr mitbekommt wenn dann doch noch was gesagt wird. Und das ist schade, denn auch die Dialoge sind teilweise wunderschön und das obwohl man sich in Sci-Fiction Filmen selten die Zeit nimmt Dialoge zu verfassen die noch lange im Gedächtnis bleiben. Auch einige Idee und Sequenzen funktionieren visuell und von der Idee her auf einer ganz wunderbaren Ebene. Jemand der Action erwartet ist hier eben an der falschen Adresse. Der Film bringt nicht nur flache Action, er erwartet viel mehr von seinem Zuschauer und das ist nicht übel für dieses Genre. Die Idee diese Geschichte in ruhigen Tönen abspielen zu lassen und die Spannung lieber unterschwellig zu erzählen ist ebenfalls nicht schlecht durchdacht, hier aber leider nicht ganz gelungen. Ein ruhiger Sci-Fiction Film der durchaus funktionieren kann aber eben nicht in dieser Länge.

 

Meine Meinung: