Film: Macbeth

 

Regisseur: Justin Kurzel

Erschienen: 2015

Länge: 113 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

"Ich habe keine Worte, meine Stimme ist nun mein Schwert."

 

Macbeth ist der Held des Schlachtfeldes. Niemand ist so erfolgreich wie er. Dann trifft er auf drei Frauen die ihm prophezeien, dass er einmal König werden wird. Daraufhin möchte seine machthungrige Frau nichts mehr als das dies sofort eintrete. Sie überredet ihn dazu seinen geliebten König zu ermorden. Macbeth ist erschüttert von seiner eigenen Tat und wird immer mehr vom Wahn verfolgt, das seine Freunde ihm den Thron streitig machen könnten oder ihm ansehen was er getan hat. So muss er sie aus dem Wege schaffen. Auch seine Frau bereut ihre Mitschuld an der schrecklichen Tat. Ein Strudel beginnt sie in die Tiefe hinab zu reißen und auch für Macbeth steht es nicht mehr gut.

 

Ich muss zugeben ich wusste nicht wirklich worauf ich mich einlasse. Ich habe Shakespeare Romane immer gemieden und nicht weil die Geschichten nicht großartig sein, sondern weil die Sprache einfach eine ganz eigene Sprache ist, der man viel Zeit widmen muss um hinter das Geschriebene schauen zu können. Schon nach den ersten Sätzen im Film war ich mir nicht mehr so sicher ob ich mir das über 1 1/2 Stunden antun könnte, doch irgendwie blieb ich sitzen. Und nach einer Weil, mehr als einer halben Stunde, war ich dann auch soweit mich auf die Sprache und den Film einzulassen. Trotzdem sind mir einige Sachen aufgefallen die zu bemängeln waren. Zunächst war der ganze Film sehr auf den Tod, auf den Kampf und auf das Sterben von Menschen fixiert. Zwischendurch hatte ich das Gefühl das es um nichts anderes ging als um das Töten, das fasst der Eingangssatz meiner Kritik, der auch im Film fiel, gut zusammen. Dann waren die Bilder gewaltig, zu groß für die Dialoge die in ihnen untergingen, genauso wie die Schauspieler, die wie auf einer Bühne hin drapiert wurden um dann vor dem Publikum ihre Emotionen spielen zu können. Das es etwas von einer Bühne hatte war nicht schlecht, hat das ganze größer wirken lassen, aber dadurch ging viel verloren von dem Inhalt. Schöne Kulisse tolle Schauspieler und ganz tolle Bilder die einen erwarten und das alles wird begraben unter dem falschen Aufbau der ganzen Geschichte. Ich hatte mich satt gesehen an Bergen und Sonnenauf- bzw. Untergängen, an immer wieder gleichen Bildern, an Dialogen die sich im Nichts verloren und so schön die Sprache Shakespeares sein mag, nicht jedes Wort hätte man in diesen Film einbringen müssen. Klar meine Skepsis war hoch, meine Ablehnung wegen der Sprache ebenfalls, aber alles in allem versuche ich den Film als Ganzes zu sehen und da hat er einfach eine Menge falsch gemacht. Trotzdem war das Kino voll his auf den letzten Platz, weil man einen Film wie diesen nicht mal eben so zu sehen bekommt, weil die anderen Kinos voll mit Blockbustern sind, über die in einigen Jahren niemand mehr sprechen wird. Shakespeare hingegen hat es vom 17. Jahrhundert bis heute geschafft mit seinen Texten immer wieder für Gesprächsstoff und neue Filme zu sorgen. Und da muss man auch mal Schauspieler wie Fassbender und Cottillard loben denen die schwere Sprache von den Lippen fließt, als hätten sie was anderes gesprochen. Und diese großartigen Schauspieler machen den ganzen Film aus und letzten Endes zu etwas Sehenswerten. Sie erwecken Shakespeare wieder zum Leben und auch an den Menschen nahe, die mit ihm wenig anfangen können. Und da sind die düsteren, leeren Räume des Schlosses so passend, den sie werden gefüllt mit Wörtern die wunderschön klingen und doch so grausam sind vom Inhalt. Und mag die Geschichte nicht groß sein, so ist es doch der Film. Nur eines hätte Kurzel bei diesem Film

vielleicht von Shakespeare lernen können: "In der Kürze liegt die Würze".

 

Meine Meinung: