Film: Liebe auf den ersten Schlag

 

Regisseur: Thomas Cailley

Erschienen: 2015

Länge: 98 min

FSK: 12

 

Meine Kritik

 

Arnaud verbringt die Zeit nach dem Tod seines Vaters in der Familien Tischlerei. Dort will er auch einsteigen obwohl seine Mutter will das er sich umsieht. Sein Bruder ist froh über die Hilfe und überträgt ihm die Verantwortung zum Bau eines Gartenschuppens. In seiner Freizeit ist er gerne am Strand und überlegt ob er sich bei der Armee einschreiben soll. Eines Tages trifft er bei einem Selbstverteidigungskurs auf Madeleine. Diese ringt ihn zu Boden. Als er tags darauf beginnt den Gartenschuppen zu bauen sieht er das Mädchen wieder. Sie weiß nicht was sie mit ihrem Leben anfangen soll, sie will zum Militär, sie will ein hartes Überlebenstraining hinter sich bringen und sie denkt das sie sich auf das Ende der Welt vorbereiten muss. Arnaud teilt ihre Ansichten nicht, aber Madeleine hat es ihm angetan und kurzer Hand nimmt er ebenfalls einen Platz in dem Vorbereitungskurs vom Militär an.

 

Definitiv der falsche Film wenn es zu warm war, man zu müde ist und das klimatisierte Kino eher zum schlafen einlädt als zum Filme schauen. Aber das war nur ein taktischer Fehler, den der Film hat weniger davon. Es ist ein ruhiger Bilderrausch der einen durch den Film trägt wie auf einer Welle. Das Gefühl lässt sich schwer beschreiben aber es ist wie Urlaub den man in vollen Zügen genießt. Keine Effekte die auf einen einprasseln, keine Action und keine plötzlichen Überraschungen. Dieser Film ist wie ein Sonnenaufgang, man findet es wunderschön und liebt es zuzuschauen und braucht in dem Moment keine Ablenkung durch irgendwelche plötzlichen Geschehnisse. Die Schauspieler sind sensationell und sind, in jeder Szene ob sie nun einfach nur Stöcke in den Boden rammen oder gegen den Wind anschreien, immer voll dabei. Ab und zu hat der Film die ein oder andere Länge, die aber auch durch das viel zu warme Wetter entstanden sein könnte. Insgesamt ist es ein französischer Film, der typisch humorvoll und untypisch tiefgängig ist. Der Film nimmt uns mit in eine parallel Welt in der wir auch unser eigenes Leben hinterfragen. Ich hätte dem Film noch ewig so weiter folgen können und wäre doch nie irgendwo angekommen und genau das tun auch die Charaktere nicht. Zwei so ungleiche Figuren die so harmonisch zusammen passen, bestimmt schwer zu finden und hier toll getroffen. Zu Recht überhäuft mit Preisen und trotzdem würde ich es verstehen wenn der Film nicht überall so positiv ankommt. Es ist ein Nischenfilm und passt nicht in jedes Kino und in jedes Herz, bei mir hat er aber seinen Platz gefunden.

 

Meine Meinung: