Film: Escobar - Paradise Lost

 

Regisseur: Andrea Di Stefano

Erschienen: 2015

Länge: 120 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Ihr Ausländer kommt hierher und denkt ihr hättet das Paradies gefunden. Ich sehe nur was hier alles falsch läuft.

 

Der kanadische Surfer Nick ist zur Liebe seines Bruder Dylan mit nach Kolumbien ausgewandert, wo die beiden und Dylans Frau sich ein zu Hause bauen wollen. Doch das Leben im Paradies wird ihnen schnell zur Hölle gemacht. Eine Gang aus dem Dorf verlangt Geld und greift Nick mit einem Hund an. Doch dann lernt er Maria kennen deren Onkel, Pablo Escobar ist. Escobar freut sich über die Verlobung zwischen Nick und Maria und bietet Nick auch gleich einen Job an. Dann allerdings überschlagen sich die Ereignisse und bald sieht sich Nick einer Vielzahl an bewaffneten Männern gegenüber die seinen Tod wollen.

 

Der Film war ein Erlebnis. Ein ganz großes. Angefangen mit dem Paradies. Den wirklich schönes Bildern bei denen man denkt: das ist der Ort an dem man sein restliches Leben verbringen will. Doch wie Maria so schön sagt: die Menschen die dort Leben wissen, dass ihr Paradies nicht perfekt ist. Und so entwickelt sich in einer wunderschönen Landschaft eine grausame Geschichte. Zu Anfang stört es etwas, das die Handlung häufig hin und her sprang und es keinen linearen Erzählstrang gab, sondern eher Fragmente. Dann aber kommt es zu einen Wendepunkt im Film und ab da ist man im Kinositz gefesselt gewesen. Die Geschichte ist düster, gespickt mit schwarzem Humor, welchen einen selbst in Szenen wo Männer sich Blut von den Beinen waschen schmunzeln lässt. Im Kino wurde gelacht und dann war es wieder ganz still. Der Film entwickelt einen Spannungsbogen der gegen Ende extrem anzieht und einem kaum noch Luft zum atmen lässt. Es wird eng, sehr eng und man fiebert jede Sekunde mit und wird am Ende durch den Abspann richtig rausgerissen. Selten ist man so hin und weg von einem Film das man alles um sich herum vergessen kann. Hier war dies der Fall. Und da muss man ehrlich noch Josh Hutcherson und seine Leistung hervorheben und loben, denn er ist, der eigentlich den Film anführt. Benicio Del Toro hat hier keine allzu schwere Figur abbekommen. Selten achtet man auf das Ende eines Films, meist geht es um das Gesamtwerk und das Ende geht in diesem unter. Hier allerdings waren es die letzten Worte und Bilder die einem eine Gänsehaut verursacht haben. Man musste ein paar Tränen unterdrücken und ist danach sehr geschockt, wütend und traurig aus dem Kino gegangen. Dieser Film ist genial in jeder Hinsicht. Die Kritiken zu dem Film sind gemischt, sie bemängeln die Schauspieler und die aneinander gereihten Szenen. Meiner Meinung nach kann man über vieles Hinweg sehen, vor allem wenn es Überraschungen ohne Ende gibt, deftige Dialoge und eine Handlung die spannender hätte nicht sein könnte. "Das ist das Paradies", wie Nick es sagt und dann am eigenen Leib erfahren muss was sich hinter den hohen Wellen und den grünen Bergen versteckt. Und so ist der Film: Schöne Hülle mit sehr viel mehr was dahinter steckt.

 

Meine Meinung: