Film: Dämonen und Wunder - Dheepan

 

Regie: Jacques Audiard

Erschienen: 2015

Länge: 111 min

FSK: 16

 

Meine Kritik

 

Dheepan, Yalini und Illayaal kommen als Familie aus Sri Lanka, wo Krieg herrscht, nach Frankreich. In Wirklichkeit kennen sich die drei gar nicht, aber sie hatten die Chance den Platz einer anderen Familie einzunehmen und haben diese ergriffen. In Frankreich bekommt Dheepan einen Hausmeisterjob und Yalini einen gut bezahlten Job bei einem älteren Mann, für den sie kocht und putzt. Doch in dem Wohnviertel wo sie leben gehen nachts Dinge vor, die ihnen nicht geheuer sind. Und eines Tages wird geschossen. Yalini möchte so schnell wie möglich zu ihrer Cousine nach London, denn sie will nicht in einem 2. Kriegsgebiet leben. Dheepan hingegen schottet sich ab, bis sie alle in Gefahr geraten.

 

Ein sehr eindringliches Werk, das zeigt das Krieg überall lauern kann, auf verschiedene Art und Weise. Die Geschichte dreier Personen, die einzeln beginnt und dann zusammen läuft. Der Regisseur von Der Geschmack von Rost und Knochen erzeugt wieder dieses besondere Gefühl, die Kunst, Bindungen zwischen Personen zu sehen. Ob Sprachbarrieren, ob anderer Herkunft, ob der Berufe willens, die Wunder, so klein sie auch sein mögen, findet man doch immer wieder, auch wenn der Schatten der Dämonen größer sein mag. Und für diese kleinen Momente ist man dankbar. Ich selbst empfinde die Personen als wichtigsten Handlungsstrang in einem Film und nah bei diesen Personen zu bleiben, nicht so sehr auf das drum herum, Explosionen zu gehen, sondern darauf was bei diesen Menschen für Gefühle entstehen wenn etwas explodiert, das ist das eigentlich wichtige emotionale, das was uns in Erinnerung bleibt. Dieser Film ist so viel mehr als ein Film über drei Flüchtlinge die versuchen in einem anderen Land zueinander zu finden und den Krieg zu vergessen, es ist ein Film über Akzeptanz, über das Gefühl fremd zu sein, über den Momentan der Ankunft, an dem man wirklich angekommen ist. Und in diese Geschichte webt, der Regisseur feine kleine Spannungsmomente. Bilder die nicht zu viel zeigen, aber auch nicht zu wenig, meistens hat man in Filmen, in den geschossen wird, eine Spielerposition wie von einem Computerspiel, hier ist das gänzlich anders, wir sind mitten drin und doch wieder nicht, wie empfinden die Angst der einzelnen Personen, die Hilflosigkeit und dann wieder die Wut. Und kurz bevor das Fass der Gefühle überläuft macht der Film eine Vollbremsung. Ein wunderschöner Vielklang, voller Emotionen, tollen Kameraeinstellungen und dem Herz am richtigen Fleck. Jacques Audiard ist ein Film gelungen der vieles vereint, vor allem eins: Dankbar zu sein, für jedes noch so kleine Wunder!

 

Meine Meinung: