Pressekonferenz ALITA


Eine zeitlose Geschichte mit einem Universum an Themen

Die Pressekonferenz von Alita in Berlin

 

Alita is a hero.“ - Rosa Salazar über Alita

 

Alita ist das Langzeitprojekt von James Cameron und Robert Rodriguez. James Cameron entdeckte früh das Potenzial in dem 1990 erschienen Comic von Yukito Kishiro. Doch das Projekt geriet in Vergessenheit, bis Robert Rodriguez es wieder herausholte und daran zu arbeiten begann. Zwanzig Jahre später tritt Alita erneut ins Rampenlicht, diesmal aber als animierte CGI Figur, angelegt an den Anime-Charakter aus dem Comic. Zum Leben erweckt wird Alita von der Schauspielerin Rosa Salazar. An ihrer Seite verkörpert Christoph Waltz den „Vater“. Einer der Produzenten ist Jon Landau, der zusammen mit dem Hauptcast und dem Regisseur Robert Rodriguez zu der Pressekonferenz in Berlin erschienen ist.

 

It's a timeless story with a universe of themes.“ - Robert Rodriguez über den Film

 

„Alita ist eine Heldin!“, sagt Salazar. Es ist eine Geschichte über eine starke weibliche Figur, die sich jeder Aufgabe stellt und niemals unterwirft. Mit den besonderen Fähigkeiten dazu wurde sie nicht geboren, sie musste sie erlernen. Im Film wird sie von Ido „gefunden“, einem Arzt, der in Iron City lebt. Beim Zusammenflicken erwacht sie wieder zum Leben. Doch die Erinnerungen an ihre Vergangenheit sind wie abgeschnitten. Erst nach und nach kehren die Erinnerungen zurück. Der Moment, als ihr bewusst wird, wer sie eigentlich ist bzw. war, wird ihr die Kraft geboren, die sie benötigt, um zur „Kämpferin“ zu werden.

 

Let‘s do this“ - James Cameron zu Robert Rodriguez

 

Rodriguez traf James Cameron 1994 das erste Mal. Er kannte Cameron also schon, bevor er ihn 2015 nach Alita fragte. „Ich fragte ihn als Fan, was denn nun mit Alita passieren würde?“, erzählt Rodriguez. Cameron antwortete zunächst, dass er viel zu tun hätte und keine Chance sehe, den Stoff umzusetzen. Doch dann fragte er Rodriguez seinerseits, ob er sehen wolle, was er schon an Ideen zusammengetragen hätte? Das Skript war allerdings noch nicht fertig und so nahm Rodriguez es, schrieb weiter daran und gab es dann Cameron zurück. Cameron gefiel die Überarbeitung und er sagte: „Alles klar, lass es uns so machen!“

 

We wouldn't do a Hollywood version instead we wanted do a cinematique interpretation.“ - Jon über die Umsetzung und das Versprechen an den Autor

 

Produzent James Cameron flog damals nach Japan, um dem Autor das Versprechen zu geben, dass sie keine Hollywood-Version von Alita machen würden. Stattdessen sollte es eine Interpretation für das große Kino werden. Als sie das 1000 Hektar große Set von Iron City gebaut hatten, luden sie Yukito Kishiro ein, es sich anzusehen. „Kishiro war noch nie außerhalb von Japan gewesen. Doch das Lächeln auf seinem Gesicht sagte alles“, erzählt Landau.

 

Letzte Woche erst war Landau in Tokyo, um Kishiro den Film zu zeigen. Kishiro war sprachlos. Er hätte sich die Actionszenen niemals so großartig erträumt, schwärmte er Landau vor.

 

It came to life in a way he couldn't have imagined.“ - Jon Landau über die Reaktion von Autor Yukito Kishiro

 

Alita kommt in dem Film teilweise menschlicher rüber als so mancher wirkliche Mensch. Das sagt auch Hugo im Film, als er Alita seine Liebe gesteht. Wie viel Arbeit und Ideen stecken eigentlich in solch einer Figur? Landau erzählt, dass sie weniger Wert auf den Einsatz von Technik legten, sondern mehr auf das Casting. Auch waren sie froh, dass die Arbeit am Film so lange gedauert hatte, denn sie trafen erst später auf Rosa Salazar: „Sie war einfach wie gemacht für die Rolle der Alita. Und wir konnten das Versprechen einlösen, dass es keine reine CGI-Gestalt auf der Leinwand geben würde, sondern dass man „den Menschen“ in Alita erkennen würde.

 

„Wenn man vergisst, dass der Film auf „Technik“ basiert, dann ist dies genau die Art von Technik, die wir brauchen“, sagt Rodriguez. Er erzählt aber auch vom Casting und dem Augenblick, als Salazar und Waltz in seinem Office auf der Couch saßen und schon in diesem Moment eine gewisse „Chemie“ zwischen den beiden zu entwickeln begann: „Chemie ist entscheidend und wichtiger ist als jede Art von Technik,“ fügt Rodriguez hinzu.

 

"When you forget that the technology is there, that's when technology is at its best.“ - Robert Rodriguez

 

„Die Technologie brach in keinem Moment den Zauber der Szene. Die Performance war schon am Set vorhanden und musste nicht erst im Nachhinein am Computer erstellt werden“, erklärt Robert. Aber auch die „echten“ Orte halfen den Darstellern, sich in ihre Rolle einzufinden. Sie filmten kaum vor „Green Screen“, sondern bauten reale Sets - so zum Beispiel Iron City oder Idos Labor.

 

The eyes are the window to the soul.“ - Robert Rodriguez

 

Die Idee, für die großen Manga ähnlichen Augen aus dem Comic für Alita zu übernehmen, stammte noch von Cameron, der auch schon Skizzen dazu angefertigt hatte. „Es gibt diese eine Redensart, die besagt: Die Augen sind das Fenster zur Seele“, sagt Rodriguez. Ihm war klar, dass man in „großen“ Augen viel mehr Emotionen, viel mehr Tiefe, zeigen kann. James Cameron stand schon immer für jemanden, der alles „anders“ macht: „Ob das Sinken der Titanic oder die Welt von Avatar oder in diesem Falle eben die Augen von Alita“, bestätigt Rodriguez bewundernd.

 

Just only because something is in the sky and looks lovely from below doesn't mean that it's the place you wanne be.“ - Jon Landau über Alitas Welt

 

Alita wird im Abfall gefunden. Das ist ihr Glück. Wäre sie zum Beispiel von einem Soldaten gefunden worden, hätte ihr weiteres Leben als „bloße“ Kämpferin geendet. Aber Ido schenkt ihr in seinem fürsorglichen Dasein ein Bewusstsein, das mehr aus ihr macht, als bloß eine Kampfmaschine zu sein. Sie entdeckt zum Beispiel die Liebe. „Die Aufgabe als jemand, der Science-Fiction-Filme macht, ist die Welt, die er kreiert, als Metapher für die echte zu nehmen“, erzählt Jon. „Und nur weil etwas über einem ist, zu dem man aufschaut und das hübsch anzusehen ist, heißt das nicht, das ist der Ort ist, wo man sein will“, schließt er seine Ausführungen über die Geschichte von Alita ab.

 

It's less about the action and more about the character, that's what I loved about James script.“ - Robert Rodriguez

 

Robert googelte bei der Recherche für den Film „die besten 10 Bar-Fights“. Bei Alita gibt es eine Kampfszene. Damit diese Szene nicht aussehen würde wie eine x-beliebige in einer Bar, sah er sich zuvor einige Beispiele an, um es dann irgendwie „anders zu machen“, also eine Unterscheidung herzustellen. Unter den Top Ten waren auch zwei Terminator-Filme aufgeführt. Da wusste Robert, was er wie tun musste. Salazar arbeitete sich die Rolle von Alita ebenso hart ein. So nahm sie intensives Training und probte verschiedenste Kampftechniken. Sie sagte weiteren Projekten ab, um sich voll und ganz auf die Vorbereitungen zum Film zu konzentrieren. „Es kostete viel Zeit, Alita „zu sein“ und ich wollte diesen Prozess nicht unterbrechen lassen“, erzählt Salazar.

 

You have to find the right story because you are working with it for a long time.“ - Robert Rodriguez

 

Zwanzig Jahre erstreckten sich die Vorbereitungen zum Film – von der Idee bis zur Umsetzung sowie dem Moment, als der Film auf Leinwand zur Wirklichkeit wurde: „Du musst die richtige Story finden, weil du lange an ihr arbeiten wirst“, sagt Robert abschließend und gibt damit gleichzeitig einen Tipp an die Filmemacher seiner Zeit. Und der Erfolg gibt ihm Recht. Er hat die richtige Geschichte gefunden und viel Zeit und Liebe darauf verwendet. Das Ergebnis gibt es ab 14. Februar auf allen großen Leinwänden in Deutschland zu sehen.

 

Text von: Nicola Scholz